Einleitung
Der Binding Waldpreis wurde von 1987 bis 2016 jährlich an einen Schweizer Waldbesitzer vergeben. Er war mit einer Summe von Fr. 50’000 plus Fr. 150’000 für projektbezogene Aktivitäten dotiert und zeichnete Schweizer Waldbesitzer aus, die sich in vorbildlicher Weise langfristig für die Pflege und Erhaltung ihres Waldes einsetzen. Ab dem Jahr 2001 wurde der Preis thematisch vergeben.
Die Sophie und Karl Binding Stiftung hatte zu diesem Zweck ein Kuratorium eingesetzt, das anerkannte Fachleute der verschiedenen Bereiche des schweizerischen Forstwesens umfasste. Diese waren und sind tätig in Lehre und Forschung, in der Verwaltung und in der Waldwirtschaft. Sowohl Preisträger als auch die ausgezeichneten Projekte wurden dem Stiftungsrat vom Kuratorium in einem Vorschlag präsentiert und von der Stiftung gewählt. Auf einen Entscheid des Stiftungsrates hin war der 30. Binding Waldpreis 2016 zugleich der letzte. Der Preis wird künftig nicht mehr vergeben. Noch weitergeführt werden Projekte von Preisträgern aus den Jahren 2012-2016, die aus Preisgeldern heraus finanziert werden.
Kurzfilme zum Binding Waldpreis
Ab 2001 wurde zu jedem Preisträger ein Kurzfilm erstellt, der ausgehend vom jeweiligen Jahresthema zeigt, warum dieser Forstbetrieb ein «Best-Practice»-Beispiel ist. Alle Filme wurden von der Basler Produktionsfirma point de vue erstellt, unter der Regie von Uri Urech, Renatus Zürcher und Reinhard Manz. Die Filme sind alle auf zwei Video-Plattformen greifbar, auf Vimeo und Youtube.
Die Filme können Sie hier auf vimeo in HD-Qualität ansehen. Die Filme sind auch auf Youtube abrufbar.
Buch „Wald und Gesellschaft“
Zum Jubiläum des 25. Binding Waldpreises ist das Buch «Wald und Gesellschaft. Erfolgsgeschichten aus dem Schweizer Wald» von Jean Combe erschienen.
Dieses «andere Waldbuch» eröffnet neue Blickwinkel auf 25 vorbildliche Forstbetriebe. Sie erhielten seit 1987 den Binding Waldpreis, weil sie ihre Wälder nachhaltig bewirtschaften. Den Waldeigentümern ist es gelungen, die ökologischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Ansprüche der Gesellschaft an den Wald unter einen Hut zu bringen. Denn der gut gepflegte Wald ist nicht nur ein Ort der Ruhe, der Erholung und der Freizeitaktivitäten. Er bietet auch Schutz vor Naturgefahren, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, prägt vielfältige Landschaften und produziert Holz. Das Buch hält Exkursionsvorschläge bereit, um diese aussergewöhnlichen Wälder selbst zu entdecken, und hat auch gut in jedem Rucksack Platz.
248 Seiten, gebunden, mit zahlreichen Abbildungen und Exkursionsvorschlägen
Aktion: CHF 12.– / € 12,00
Bezug unter bei contact @binding-stiftung.ch
Preisträger
Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen (TG) – 2016
Weniger ist mehr – Suffizienz als Schlüssel zum Erfolg
Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen (TG)
Gemeinde Baulmes (VD) – 2015
Uraltbäume spielen für den Artenschutz eine grosse Rolle und erhöhen die Stabilität des Waldes. Dies hat die Waadtländer Gemeinde Baulmes früh erkannt und schützt die Baumriesen seit langem.
Waldpflegegenossenschaft Schwändeliflue – 2014
Im Entlebuch schlossen sich private Waldeigentümer zu einer engagierten Genossenschaft zusammen.
Forst Goms – 2013
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert pflegen die Gommer Forstleute ihre Schutzwälder vorausschauend und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wie Lawinen.
Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen – 2012
Holznutzung aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Verantwortung
Kloster Einsiedeln – 2011
Der Umgang des Klosters Einsiedeln mit seinem Wald ist ein Musterbeispiel für die Nachhaltigkeit: verantwortungsvoller Umgang mit erneuerbaren Ressourcen, erfolgreiche Kreislaufwirtschaft und Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region.
Stadt Bülach – 2010
Die Forstleute von Bülach sind nicht nur im Wald anzutreffen, sie pflegen auch die öffentlichen Grünflächen der Gemeinde.
Gemeinde Poschiavo – 2009
Neben der Schutzwaldpflege und der Holznutzung unterhält der Forstbetrieb Bergstrassen und Wanderwege, engagiert sich aber auch in der Umweltbildung.
Forêts publiques de la Montagne de Boudry-Béroche (NE) – 2008
Den Eigentümern der Forêts publiques de la Montagne de Boudry-Bérochegelingt es in hervorragender Weise, im Rahmen des Forstbetriebes die Artenvielfalt im Wald zu fördern.
Bürgergemeinde Sumiswald (BE) – 2007
Die Bürgergemeinde Sumsiwald im Emmental bewirtschaftet ihre Wälder seit Jahrzehnten auf naturnahe Weise und erzielt regelmässig damit eng verbundene finanzielle Gewinne.
Ortsgemeinde Amden (SG) – 2006
Veränderungen als Chance für den Wald – Die Ortsgemeinde Amden ist die Trägerin des zwanzigsten Binding Waldpreises.
Ortsbürgergemeinde Baden (AG) – 2005
Lebensraum Stadtwald – Die Ortsbürgergemeinde Baden ist eine vorbildliche Waldbesitzerin, die wichtige Schutzwirkungen des Waldes in der Agglomeration nachhaltig sichert.
Gemeinde Trin (GR) – 2004
Die Gemeinde Trin betreibt ohne grosse zusätzliche Infrastruktur und mit bescheidenem Aufwand hervorragende Umweltbildung im Wald.
La Bourgeoisie de Cormoret (BE) – 2003
Die Bourgeoisie de Cormoret im Berner Jura wurde ausgezeichnet in Anerkennung der vorbildlichen Nutzung und Pflege ihrer Wytweiden (Waldweiden).
Forstbetriebsgemeinschaft Bucheggberg (SO) – 2002
Beispielhaftes ökonomisches Denken und Handeln im Forstbetrieb
Bürgergemeinde Olivone, Campo e Largario (TI) – 2000
Olivone hat eine Klassifizierung der einzelnen Wälder und Waldteile nach Funktionen, Pflegezielen und zu treffende Massnahmen erarbeitet und konsequent umgesetzt.
Gemeinde Rheinau (ZH) – 1999
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1999 wurde der Gemeinde Rheinau in Norden des Kantons Zürich verliehen.
Gemeinde Plasselb (FR) – 1998
Ausgezeichnet wurde die Gemeinde Plasselb für ihre langjährigen Anstrengungen, den Wald zielbewusst zu pflegen und vor Naturgewalten zu schützen.
Gemeinde Fully (VS) – 1997
Rund 1500 der 3000 in der Schweiz vorkommenden Pflanzenarten sind in Fully zu finden, einige Tierarten (v.a. Insekten) sind in der ganzen Schweiz nur in Fully anzutreffen.
Gemeinde Gams (SG) – 1996
Vorbildliche Leistungen hatte Gams im Bereich der anspruchsvollen Wildbachverbauungen und Entwässerungen und bei der Wiederherstellung der sturmgeschädigten Waldteile vollbracht.
Bürgergemeinden Rothenfluh und Anwil (BL) – 1995
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1995 wurde den in einem gemeinsamen Forstrevier zusammenarbeitenden Gemeinden Anwil und Rothenfluh im Kanton Baselland verliehen.
Verband Konolfingischer Waldbesitzer (BE) – 1994
Der Verband erhielt die Auszeichnung in Anerkennung für seine erfolgreichen Anstrengungen, die Zusammenarbeit der meist bäuerlichen Waldbesitzer zu verbessern.
Stadt Lausanne (VD) – 1993
Im Eigentum der Stadt sind rund 1’900 ha Wald, wovon sich 370 ha im städtischen oder stadtnahen Gebiet befinden. Der Laubholzanteil beträgt 46%.
Waldkorporation Romanshorn-Uttwil (TG) – 1992
Der Binding Waldpreis 1992 ging an die Waldkorporation Romanshorn-Uttwil. Die Korporation zählt 277 Mitglieder. Der Forstbetrieb beschäftigt 2 bis 3 Waldarbeiter und wird vom Revierförster geleitet.
Gemeinde Ardez (GR) – 1991
Der Binding Waldpreis 1991 ging an die Gemeinde Ardez. Ardez ist ein typisches Unterengadiner Dorf mit starker landwirtschaftlich-kleingewerblicher Prägung.
Gemeinde Romoos (LU) – 1990
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1990 wurde der Gemeinde Romoos im Kanton Luzern verliehen, in Anerkennung der erfolgreichen Bestrebungen von Gemeinde und privaten Waldbesitzern.
Regionalverband der Gemeinden des Val de Travers (NE) – 1989
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1989 wurde den waldbesitzenden Gemeinden der Region Val-de-Travers im Kanton Neuenburg zugesprochen.
Bürgergemeinde Giswil (OW) – 1988
Giswil tat sich in sehr vielen Bereichen als Pioniergemeinde hervor; z.B. erfolgte in Giswil die erste pflanzensoziologische Kartierung im Kt. Obwalden, aber auch die erste Luchsaussetzung in der Schweiz 1971.
Azienda Forestale Regionale Malcantone (TI) – 1987
Der Binding Waldpreis 1987 wurde an die Azienda Forestale Regionale del Malcantone AFOR vergeben. Die AFOR umfasst alle Wälder der Gemeinden des Malcantone.
Exkursionsvorschläge
Das Buch «Wald und Gesellschaft» hält Exkursionsvorschläge bereit, damit man die aussergewöhnlichen Wälder der 25 Binding Waldpreis-Träger selbst entdecken kann. Die Exkursionsvorschläge alleine enthalten im Wesentlichen nur die Wanderrouten. Sie können hier als PDF-Dateien heruntergeladen und ausgedruckt werden, damit auf einer Wanderung nicht das ganze Buch mitgenommen werden muss.
Jura
Bourgeoisie de Cormoret BE
Forêts publiques de la Montagne de Boudry NE
Bürgergemeinden Rothenfluh und Anwil BL
Association régionale des communes du Val de Travers NE
Voralpen
Kloster Einsiedeln SZ
Verband Konolfingischer Waldbesitzer BE
Bürgergemeinde Giswil OW
Gemeinde Plasselb FR
Gemeinde Romoos LU
Bürgergemeinde Sumiswald BE
Alpensüdseite
Azienda Forstale Regionale Malcantone TI
Patriziato di Olivone, Campo e Largario TI
Comune di Poschiavo GR
Mittelland
Stadt Baden AG
Forstbetriebsgemeinschaft Bucheggberg SO
Stadt Bülach ZH
Ville de Lausanne VD
Gemeinde Rheinau ZH
Waldkorporation Romanshorn-Uttwil TG
Alpen
Ortsgemeinde Amden SG
Gemeinde Ardez GR
Commune de Fully VS
Gemeinde Gams SG
Gemeinde Schwanden GL
Gemeinde Trin GR
Publikation der Ausschnitte der Landeskarte auf dieser Website mit Bewilligung des Bundesamtes für Landestopografie swisstopo, Bewilligungs-Nr. BA 110220.
Weitere Informationen unter:
Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen (TG) – 2016
Weniger ist mehr – Suffizienz als Schlüssel zum Erfolg
Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen (TG)
Nachhaltigkeit war gestern, heute wird auch Suffizienz gefordert. Nach dem Prinzip «weniger ist mehr» pflegt die Thurgauer Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen ihren Wald schon lange. Für ihre weitsichtige Waldbewirtschaftung erhält sie den mit 200’000 Franken dotierten 30. Binding Waldpreis.
Weniger ist mehr – Suffizienz als Schlüssel zum Erfolg
Wichtige Treiber eines auf Wachstum basierenden Wirtschaftskonzeptes sind technischer Fortschritt, Innovationen und Effizienzsteigerungen. Doch wird damit das Problem der zunehmenden Ressourcenknappheit gelöst? Inzwischen merkt man, dass «Nachhaltigkeit» als Managementsystem an seine Grenzen stösst. Das Ziel einer dauerhaft ausgewogenen Wirtschaftsweise wird damit kaum erreicht. Um eine naturverträglichere Gesellschaft zu erreichen, wird vermehrt der Ansatz der Suffizienz diskutiert – auch in der Schweizer Waldwirtschaft. Die Forstwirtschaft hat den Begriff «Nachhaltigkeit» geprägt und ist gewohnt mit komplexen Natursystemen umzugehen. Sie ist geradezu prädestiniert, Suffizienz bzw. Genügsamkeit vorzuleben. Mit kluger Beschränkung der Ziele und Mittel soll der Ressourcenverbrauch verringert werden, um auch zukünftigen Generationen fruchtbare Böden, trinkbares Wasser und saubere Luft zu gewährleisten.
Die Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen denkt langfristig
Suffizienz in der Waldbewirtschaftung bedeutet vor allem eine ressourcenschonende, massvolle Holznutzung. Für den Wald der Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen gilt seit 1392 die Regel, dass einzeln bezeichnete Bäume zugunsten langfristiger Ziele nicht gefällt werden dürfen. Diese Zurückhaltung hat die Thurgauer Bürgergemeinde bis heute bewahrt. In ihrem 308 Hektaren grossen Wald führt sie keine radikalen Holzschläge mit Grossmaschineneinsatz durch. Damit verzichtet sie bewusst auf kurzfristige Gewinnmaximierung. Sie setzt auf Einzelbaumpflege und fällt Altbäume erst, wenn sie am Ende ihrer Lebenskraft angelangt sind. Ihren suffizienten Ansatz verstärkte sie im Jahre 2009 zusätzlich mit einem Nutzungsverzichtsvertrag für Alteichen, den sie mit dem kantonalen Forstamt abschloss.
Gewinn in der Zukunft
Diese Selbstbeschränkung ist beispielhaft und nachahmenswert. Denn was heute als Verzicht wahrgenommen wird, erreicht in der Zukunft sowohl einen ökonomischen wie ökologischen Mehrwert. Im ausgezeichneten Wald stehen zurzeit rund 2500 Fichten, 900 Eichen, 300 Buchen und 300 Tannen, die alle einen Umfang von mehr als zwei Metern aufweisen. Einige dieser zum Teil rund 200-jährigen Altbäume sind mit ihrer überdurchschnittlichen Holzqualität sehr wertvoll und werden daher Wertträger genannt.
Preisträgerin ist Vorbild über die Forstszene hinaus
Die Sophie und Karl Binding Stiftung sieht den Ansatz der Suffizienz als zukunftsweisend an, um Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu decken. Deswegen zeichnet sie 2016 die Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen mit dem Binding Waldpreis aus. Die Preisträgerin zeigt beispielhaft, wie nach dem Prinzip «weniger ist mehr» erfolgreich Waldbewirtschaftung betrieben werden kann. Mit ihrer Zurückhaltung gegenüber kurzfristigen Zielen hat sie langfristigen ökonomischen und ökologischen Mehrwert erreicht – eine vorbildliche Haltung, übertragbar auch auf andere Branchen.
Materialien zum Herunterladen
Laudatio zum Binding Waldpreis 2016
Die Laudatio von dipl. Forsting. Georg Schoop, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, können sie hier herunterladen: (PDF 238 KB).
Festschrift zum Binding Waldpreis 2016
Zudem ist die Festschrift erschienen: «Weniger ist mehr – Suffizienz als Schlüssel zum Erfolg. Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen», mit ausführlichen Texten zur Preisträgerin eindrücklichen Fotografien. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen (contact at binding-stiftung.ch) oder hier herunterladen: (PDF 9226 KB)
Leporello «Das Erfolgsgeheimnis der Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen»
Dieses Faltblatt zeigt für Fachleute und Interessierte auf, warum die Bürgergemeinde Basadingen-Schlattingen als «Best Practice»-Beispiel gelten kann für einen zurückhaltenden, genügsamen Waldbau. Nachmachen erwünscht! (PDF 1252 KB)
Gemeinde Baulmes (VD) – 2015
Uraltbäume – Zeichen der Nachhaltigkeit
Uraltbäume spielen für den Artenschutz eine grosse Rolle und erhöhen die Stabilität des Waldes. Dies hat die Waadtländer Gemeinde Baulmes früh erkannt und schützt die Baumriesen seit langem. Sie erhält für ihre Pionierarbeit den mit 200’000 Franken höchstdotierten Umweltpreis der Schweiz – den Binding Waldpreis.
Uraltbäume im Schweizer Wald heutzutage selten
Gestiegene Nachfrage nach Energieholz, sinkende Holzpreise und rationell geführte Forstbetriebe verdrängen heute ganzheitliche Waldbewirtschaftungsformen mit öko-logischen Ansätzen. Ein Nebeneinander von Holznutzung und Artenschutz, im Fachjargon integrative Bewirtschaftung genannt, verliert an Interesse. Durch intensivierte Holznutzung erreichen Bäume nur noch selten hohes Alter und werden bereits in ihrer ersten potentiellen Lebenshälfte gefällt. Doch Uraltbäume erhöhen den ökologischen Wert des Waldes markant. Je älter ein Baum ist, desto mehr Mikrolebensräume für Insekten, Vögel, Flechten etc. trägt er. Uralte Habitatsbäume sind mit ihren Höhlen, Rissen, Rindenschürfungen und ihrem Kronentotholz für viele Arten lebenswichtig.
Schutz der Baumriesen hat in Baulmes Tradition
Diesen ökologischen Wert sowie die soziale Bedeutung von Uraltbäumen hat die Waadtländer Gemeinde Baulmes bereits früh erkannt. Sie schützt diese seit hundert Jahren. Geeignete Uraltbäume werden seit 1966 gekennzeichnet und dürfen ihren biologischen Kreislauf bis zum Absterben und Verrotten vollenden. Über 7000 Bäume haben inzwischen Stämme mit einem Umfang von mehr als zwei Metern. Sie stehen verteilt auf der 954 Hektaren grossen Waldfläche und den 318 Hektaren umfassenden Wytweiden von Baulmes. Prachtsexemplare unter ihnen erhalten Namen wie „Président d’honneur“, „Sapin Président“, oder „Chêne Président“ und werden von der Bevölkerung jährlich besucht und gewürdigt. Eindrückliche Begegnungen mit den Baumriesen erleben die Waldbesucher auch auf dem Lehrpfad der Baumriesen, dem „Sentier des géants“. Mächtigkeit und Magie der Methusalembäume werden dort emotional spürbar.
Baumschutz und Holznutzung fein austariert
Baulmes setzt sich nicht nur für den langjährigen Schutz einzelner markanter Uraltbäume ein. Die Gemeinde zeigt auch, dass neben Schutz und Vernetzung von Uraltbäumen eine erfolgreiche Holzproduktion möglich ist – trotz widrigen Umständen auf dem Holzmarkt. Baulmes praktiziert bewusst integrative Waldbewirtschaftung. Selbst zwei Waldreservate und ein 50-jähriger Nutzungsverzicht eines Eichenbestandes haben Platz neben ihrer aktiven Bewirtschaftung des Holzvorrates und dem optimalen Ausschöpfen des Holzzuwachspotentials.
Die vorbildhafte Integration von Uraltbäumen im Wirtschaftswald wird sich auch zukünftig bewähren. Laut Studien erreichen Waldbestände mit Uraltbäumen im Hinblick auf den Klimawandel eine grössere Stabilität. Durch ihren höheren Artenreichtum werden sie resistenter gegenüber Krankheiten oder Insektenbefall und erholen sich auch schneller wieder.
Vorbildhafte Waldbewirtschaftung
Für die Sophie und Karl Binding Stiftung sind Uraltbäume „Zeichen der Nachhaltigkeit“ und wichtiger Bestandteil der Lebensgemeinschaft Wald. Die Gemeinde Baulmes hat ihre Sorgfalt im Umgang mit Uraltbäumen bewiesen und stellt ganzheitliche Bewirtschaftungsmethoden ins Zentrum. Sie orientiert sich nicht rein an monetären Ergebnissen. Gute dicke, alte Bäume lässt sie stehen, obwohl sie damit kurzfristig Geld verdienen könnte. Für diese vorbildhafte Waldbewirtschaftung und ihr pionierhaftes Engagement erhält sie den Binding Waldpreis 2015.
Materialien zum Herunterladen
Laudatio zum Binding Waldpreis 2015
Die Laudatio von dipl. Forsting. Georg Schoop, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, können sie hier herunterladen: (PDF 53 KB)
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Les très vieux arbres: témoins du développement durable – Commune de Baulmes», mit eindrücklichen Fotografien, in französischer Sprache, mit deutscher Zusammenfassung. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 2478 KB)
Leporello «Das Erfolgsgeheimnis der Gemeinde Baulmes»
Dieses Faltblatt zeigt für Fachleute und Interessierte auf, warum die Gemeinde Baulmes als «Best Practice»-Beispiel für den langfristigen Schutz von Uraltbäumen gelten kann. Nachmachen erwünscht! (PDF 694 KB)
Waldpflegegenossenschaft Schwändeliflue – 2014
Potential Privatwald
Im Entlebuch schlossen sich private Waldeigentümer zu einer engagierten Genossenschaft zusammen. Ihre gemeinsame, zielgerichtete und nachahmenswerte Waldpflege würdigt die Sophie und Karl Binding Stiftung mit dem Binding Waldpreis. Mit 200’000 Franken ist dies der höchstdotierte Umweltpreis der Schweiz.
36 privaten Waldbesitzenden gehört der schwer zugängliche und sehr steile Wald oberhalb des Dorfes Flühli (LU). Die 135 Hektaren schützen das Dorf vor Naturgefahren – aber nur, wenn der Wald sorgfältig gepflegt wird. Für die einzelnen Eigentümer ist das kaum möglich, zu gross wären personeller und finanzieller Aufwand, zudem fehlt oft das Wissen. Vor diesem Problem stehen viele private Waldeigentümer in der Schweiz. Knapp ein Drittel des Schweizer Waldes gehört einer Viertelmil-lion Besitzern. Deren Parzellen sind oft klein, wirtschaftlich bedeutungslos, der Wald überaltert und unternutzt – das Potential liegt brach. Zum Wohle der Talschaft gründeten die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer der Schwändeliflue deshalb 1996 eine Waldpflegegenossenschaft. Gemeinsam ist nun möglich, was alleine viel schwieriger wäre: eine langfristig orientierte, effiziente und nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Grosses Engagement und offener Geist
Für die Genossenschaft gaben die Waldbesitzenden die individuellen Rechte über ihre Waldparzellen ab, nicht aber ihre emotionale Bindung. Aussicht auf monetären Gewinn besteht keine. So handelt nur, wer Vertrauen in die neue Struktur hat und Waldeigentum als Chance begreift. Mit einem gemeinsamen Ziel, hohem Engagement, eigenständigem und differenziertem Denken, langfristig ausgelegtem Handeln und in enger Partnerschaft mit dem kantonalen Forstdienst gelingt es der Genossenschaft, den Wald im Sinne der Nachhaltigkeit und zum Schutz des Dorfes zu bewirtschaften. Aktiv und umsichtig geleitet wird die Genossenschaft von Präsident Peter Studer und Vize Pius Schnider. Sie schaffen ein gemeinsames Verständnis für den Wald und das Ökosystem. Dies ist die Basis, um auch unterschiedliche Ansichten über die Bewirtschaftung auf den gleichen Nenner zu bringen. So finden die Beteilig-ten mit dem gleichen Ziel vor Augen, einer guten Portion Offenheit und der Verpflichtung gegenüber den Menschen im Dorf immer wieder zukunftsgerichtete Lösungen.
Die Waldpflegegenossenschaft
Der von der Genossenschaft engagierte Betriebsförster Oswald Aschwanden, der eng mit dem kantonalen Forstdienst zusammenarbeitet, leistet eine professionelle Arbeit. Die Jahresplanung wird den Genossenschaftern vorgelegt und diese entscheiden über die Umsetzung der geplanten Massnahmen. Wo es geht, verrichten die Genossenschafter anfallende Aufgaben gemeinsam im Stundenlohn. Dazu gehören Wegebau, Pflanzungen zur Förderung des Laubholzanteils oder der Bau von Dreibeinböcken gegen Schneerutsche. Den Rest der Arbeiten, wie die anspruchsvolle Holzernte zur Verjüngung der Bestände, erledigt ein Forstunternehmen. Die Genossenschaft besitzt keinen Werkhof und hält so die Infrastrukturkosten gering.
Potential Privatwald
Das Beispiel Schwändeliflue zeigt: Privatwald, der mit einer zweckmässigen Organisation kollektiv bewirtschaftet und gepflegt wird, hat ein grosses Potential – für die Besitzenden ebenso wie für die Gesellschaft. Die gemeinwohlorientierte und genossenschaftliche Zusammenarbeit in Flühli ist vorbildlich und in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Das Erfolgsmodell kann anderen privaten Waldeigentümern als Beispiel dienen. Deshalb erhält die Waldpflegegenossenschaft Schwändeliflue den Binding Waldpreis 2014 zum Thema „Potential Privatwald“.
Materialien zum Herunterladen
Laudatio zum Binding Waldpreis 2014
Die Laudatio von dipl. Forsting. Georg Schoop, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, können sie hier herunterladen: (PDF 37 KB).
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Potential Privatwald – Waldpflegegenossenschaft Schwändeliflue», mit eindrücklichen Fotografien, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 9493 KB).
Leporello «Das Erfolgsgeheimnis der Waldpflegegenossenschaft Schwändeliflue»
Dieses Faltblatt zeigt für Fachleute und Interessierte auf, warum die Waldpflegegenossenschaft Schwändeliflue als «Best Practice»-Beispiel für einen Zusammenschluss von Privatwald-Eigentümern gelten kann. Nachmachen erwünscht! (PDF 854 KB)
Forst Goms – 2013
Schutzwald: Prävention vor Naturgefahren
Seit mehr als einem Vierteljahrhundert pflegen die Gommer Forstleute ihre Schutzwälder vorausschauend und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wie Lawinen. Forst Goms ist es gelungen, die alten Bannwälder, in denen jegliche Nutzung verboten war, in moderne Schutzwälder umzuwandeln. Dank der gut dokumentierten Eingriffe sind heute Erfolgskontrollen und differenzierte Pflegemassnahmen möglich – eine Pionierleistung. Die Waldbewirtschaftung ist darauf ausgerichtet, einen dauerhaften und stabilen Schutzwald zu erhalten, die ökologischen Potentiale zu berücksichtigen und das geerntete Holz sinnvoll zu nutzen und zu vermarkten. Dieses vorbildliche Handeln von Forst Goms wird nun mit dem Binding Waldpreis ausgezeichnet.
Dauerhafter Schutzwald dank gezielter Pflege
Ein gleichförmiger und ungepflegter Wald ist als Schutzwald ungeeignet. Darum besteht eine zielorientierte Schutzwaldpflege darin, mit durchdachten, forstlichen Eingriffen einen stufigen Bestand mit kleinen Lücken und stabilen Baumgruppen zu schaffen. Im Goms sind diese in besonders schöner Form zu sehen. Innerhalb der Gruppen – sogenannten Rotten – wachsen alte und junge Bäume nebeneinander. Die Lücken lassen genügend Licht auf den Waldboden, damit junge Bäume nachwachsen können. Damit ihre Triebe nicht zu stark abgefressen werden, drängt sich eine Regulierung des Wildbestands auf. Im Goms hörte man deswegen mit der Winterfütterung von Hirschen und Gämsen auf.
Vorbild für nationale Richtlinien
Weil die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen hoch ist und die Kosten gering sind, ist die Waldpflege im Goms zusätzlich vorbildhaft. Rund zwanzig Mal teurer wäre es, die Schutzwirkung des Waldes durch Lawinenverbauungen zu erreichen statt die Wälder zu pflegen. Abgesehen davon ist die regionale Wertschöpfung bei der Schutzwaldpflege viel höher. Der Bawald von Ritzingen spielte und spielt darum als eines von zwei Fallbeispielen in der Entwicklung der nationalen Wegleitung für die Praxis „Nachhaltigkeit und Erfolgskontrolle im Schutzwald (NaiS)“ eine wichtige Rolle. Die Richtlinien sind heute massgebend für die Vergabe von Bundesgeldern an die Forstdienste.
Geeignete Betriebsstrukturen
Nur ein funktionstüchtiger Betrieb ermöglicht eine hervorragende Schutzwaldpflege. Dank der Bildung der Betriebsgemeinschaft Forst Goms im Jahr 2011 ist es möglich, dass die drei Revierförster und Bereichsleiter Willy Werlen (Verwaltung und Geschäftsführung), Fredy Zuberbühler (Ökologie) und Tony Jentsch (Technik) sowie ihre Mitarbeitenden ihr Fachwissen spezialisieren können.
Die Grösse des Betriebes und das vielfältige Angebot erlauben es zudem, 14 qualifizierte Ganzjahres- und 14 Saisonstellen anzubieten sowie Lehrlinge auszubilden. Ein einheitlicher Auftritt und eine gute Kommunikation erhöhen den Bekanntheitsgrad und die Verwurzelung in der Region.
Materialien zum Herunterladen
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Schutzwaldpflege: Sicherheit vor Naturgefahren – Forst Goms», mit eindrücklichen Fotografien, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 3563 KB).
Leporello «Das Erfolgsgeheimnis der Forstbetriebsgemeinschaft von Forst Goms»
Dieses Faltblatt zeigt für Fachleute und Interessierte auf, warum die Forst Goms als «Best Practice»-Beispiel für einen Forstbetrieb gelten kann. Nachmachen erwünscht! (PDF 665 KB)
Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen – 2012
Holznutzung aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Verantwortung
Die interkantonale Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen (FBG) erhält den Binding Waldpreis 2012. Der mit 200’000 Franken höchstdotierte Umweltpreis der Schweiz geht an die innovativen Waldeigentümer, die seit Jahren mit Buchenholz schwarze Zahlen erwirtschaften. Gleichzeitig geniesst der Naturschutz einen hohen Stellenwert.
Hellgrün spriessen die ersten Buchen in den ausgedehnten Laubmischwäldern der Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen (FBG). Die Waldungen liegen am Juranordfuss unweit von Basel und gehören den Bürgergemeinden Ettingen und Witterswil und den Gemeinden Bättwil, Hofstetten-Flüh und Metzerlen-Mariastein. Auch der Staatswald Rotberg, der ehemalige Klosterwald von Mariastein, ist Teil des gut 1000 Hektaren Wald umfassenden Reviers. Besonders daran ist, dass Ettingen zum Kanton Basel-Land gehört, die andern Gemeinden zum Kanton Solothurn. Als sich die Betriebsgemeinschaft vor fast zehn Jahren bildete, war sie der erste interkantonale Zusammenschluss dieser Art.
Ökonomisch erfolgreich
Aussergewöhnlich an der FBG ist zudem, dass sie ihre Betriebsrechnungen seit ihrer Gründung mit schwarzen Zahlen abschliesst. In der Branche gelten Laubholzbetriebe als kaum konkurrenzfähig. Doch die geschickte Vermarktung von Energieholz und der Einsatz für die fünf grösseren Holzschnitzelanlagen im Gebiet lohnen sich. Rund 70 Prozent des geernteten Holzes dienen heute der lokalen und regionalen Gewinnung von Wärme.
Eine weitere wichtige Einkommensquelle sind die jährlichen Abgeltungen für Biodiversitäts-Vereinbarungen, die beispielsweise Eingriffe zur Förderung der Artenvielfalt enthalten. Die FBG zeigt vorbildlich, wie sich Holznutzung und Naturschutz im Wald sinnvoll ergänzen.
Biodiversität im Buchenwald
Für die Artenvielfalt sind Laubwälder, wie sie FBG bewirtschaftet, besonders wertvoll. Zehn Prozent der Waldfläche der FBG sind als Reservate ausgeschieden, dazu kommen 54 Kilometer ökologisch aufgewertete Waldränder und drei aufgelichtete Mittelwälder. Wo viel Licht auf den Waldboden kommt und wo auch alte und tote Bäume einen Platz haben, ist die Artenvielfalt sehr gross. Martin Roth, der federführende Kreisförster von Dorneck/Thierstein (SO) lobt den Einsatz für die Biodiversität: „Die Waldeigentümer sind weltoffen und vorausschauend. Sie zeigen ein Herz für den Naturschutz.“
Hohe Dialog-Kultur
Die Wälder der FBG-Vertragspartner geniessen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Denn sie weiss aufgrund der sensiblen und offenen Kommunikation der FBG, was im Wald geschieht. Revierförster und FBG-Betriebsleiter Christoph Sütterlin informiert laufend über neue Projekte, Produkte- und Dienstleistungsangebote und führt durch „seine“ Wälder. Die hohe Dialog-Kultur erleichtert auch den Umgang mit Behörden, Universitäten und Umweltorganisationen.
Zusammenarbeit über Grenzen
Der grenzüberschreitende Zusammenschluss setzt starken Willen, Mut und eine klare Vision der Verantwortlichen voraus. Durch die Verbindung der ursprünglich sechs kleineren, öffentlichen Waldeigentümer zu einer einzigen Organisationseinheit ergab sich eine vernünftige Vereinfachung: nur eine Führungsstruktur, nur eine Betriebsrechnung, nur ein Werkhof mit Maschinenpark. Das hält die Verwaltungskosten tief und erleichtert eine nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung der Wälder.
Materialien zum Herunterladen
Laudatio zum Binding Waldpreis 2012
Die Laudatio von dipl. Forsting. Georg Schoop, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, können sie hier herunterladen: (PDF 150 KB)
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Holznutzung aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Verantwortung – Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen», mit eindrücklichen Fotografien, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 5026 KB).
Leporello «Das Erfolgsgeheimnis der Forstbetriebsgemeinschaft Am Blauen»
Dieses Faltblatt zeigt für Fachleute und Interessierte auf, warum die FBG Am Blauen als «Best Practice»-Beispiel für einen Forstbetrieb gelten kann. Nachmachen erwünscht! (PDF 1981 KB). Die entsprechende Wanderkarte in höherer Auflösung finden Sie hier: (JPG 645 KB)
Kloster Einsiedeln – 2011
Waldbesitz als Verpflichtung
Der Umgang des Klosters Einsiedeln mit seinem Wald ist ein Musterbeispiel für die Nachhaltigkeit: verantwortungsvoller Umgang mit erneuerbaren Ressourcen, erfolgreiche Kreislaufwirtschaft und Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region. Als grösster Privatwaldbesitzer der Schweiz – das Kloster besitzt 933 Hektaren Wald in den Bezirken Einsiedeln und Höfe – ist es damit ein wichtiges Vorbild.
Schon der heilige Benedikt mahnte vor gut 1500 Jahren an verschiedenen Stellen seiner Regel, dass die Ordensbrüder behutsam und sorgfältig mit jedem Besitz umgehen sollen, also auch mit dem Wald. Nach dieser Regel richtet sich die Mönchsgemeinschaft des Klosters Einsiedeln noch heute aus.
Waldbesitz als Verpflichtung
„Der Wald ist für uns ein wertvoller Lieferant von Nutz- und Brennholz. Wir dürfen diesen Lebensraum nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen opfern. Die nachhaltige Nutzung ist unser Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung“, erklärt Pater Lorenz Moser, Statthalter des Klosters Einsiedeln. So pflegen und bewirtschaften die Mönche den Klosterwald bis heute naturnah und vorbildlich. Beispielsweise sind 18% der Wälder als Reservate ausgeschieden. In der über tausend jährigen Geschichte des Klosters trafen die Ordensbrüder immer wieder vorausschauende Massnahmen zum Schutz des Waldes: Als im 17. Jahrhundert immer mehr Holz nach Zürich exportiert und Wälder vernichtet wurden, kaufte das Kloster ganze Waldungen. Im 19. Jahrhundert erliess es strenge Nutzungsregeln gegen die Ausbeutung der Wälder.
Regionale Kreislaufwirtschaft
Jährlich wachsen im Klosterwald rund 6000 Kubikmeter Holz nach. Klosterförster Daniel Meyer und seine Mitarbeiter – vier Forstwarte, zwei Waldarbeiter und drei Forstwart-Lehrlinge – ernten dieses und transportieren es auf den klostereigenen Holzhof. In der betriebseigenen Sägerei werden rund zwei Drittel des Holzes für regionale Abnehmer und den Eigenbedarf eingeschnitten, beispielsweise für Balken der Kuppel der Klosterkirche. Das minderwertige Holz – rund ein Drittel des Waldholzes – und Sägereiabfälle werden für die Holzschnitzelheizung des Klosters gehäckselt. Die Heizung wärmt seit 1991 die Gebäude auf dem Klosterareal und galt damals als Pionierleistung. So erhöht sich die Wertschöpfung des Holzes und Transporte fallen weg. Mit der integrierten Holzkette – vom Wald bis zur Holzverarbeitung – zeigt das Kloster Einsiedeln, dass sich dank nachhaltiger und regionaler Lösung Gewinne erwirtschaften lassen.
Materialien zum Herunterladen
Laudatio zum Binding Waldpreis 2011
Die Laudatio von Prof. Peter Bachmann, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, könnnen sie hier herunterladen: (PDF 17 KB).
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen «Waldeigentum als Verpflichtung – Kloster Einsiedeln», illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 2118 KB).
Stadt Bülach – 2010
Forstbetrieb und Grünraummanagement
Baumpflege im Freibad, Bachrenaturierung mit artenreicher Vegetation im Siedlungsgebiet, frühlingsbunte Rabatten im alten Stadtkern: Die Forstleute von Bülach sind nicht nur im Wald anzutreffen, sie pflegen auch die öffentlichen Grünflächen der Gemeinde. Sie sind im Friedhofwesen sowie im Bereich Umwelt und Entsorgung tätig, sie lassen Schulkinder den Wald erleben und bauen Spielplätze. Auch führen sie Arbeiten für Dritte aus. Rund drei Viertel der Arbeitszeit entfallen auf die vielfältigen Aufgaben ausserhalb des Waldes. Durch ihre hohe Präsenz im öffentlichen Raum bringen die Angestellten forstliches Denken und Handeln der Bevölkerung näher. Dazu gehören beispielsweise die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, langfristiges Planen und ausgeprägtes Sicherheitsdenken.
Unternehmerisches Handeln und attraktive Arbeitsplätze
Dank der vielseitigen Leistungen und des unternehmerischen Handelns ist der Forstbetrieb auch in schwierigen Zeiten wirtschaftlich erfolgreich. Die forstnahen Tätigkeiten ausserhalb des Waldes haben sogar dazu geführt, dass der relativ kleine Bülacher Forstbetrieb zur deutlich grösseren Abteilung Natur und Umwelt wachsen konnte. Den Mitarbeitenden bieten sich abwechslungsreiche Arbeitsplätze und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. Auch ältere Angestellte, die nicht mehr alle körperlich anstrengenden Arbeiten ausführen können, profitieren von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Diese soziale Komponente macht den Forstbetrieb zu einem vorbildlichen Arbeitgeber.
Schonende Waldbewirtschaftung und wichtige Eichenwälder
Die betrieblich breite Abstützung und der flexible Einsatz des Personals ermöglichen es, die Arbeiten im Wald sorgfältig zu planen und zu einem geeigneten Zeitpunkt auszuführen. Im Mittelpunkt steht eine naturnahe Dauerwaldbewirtschaftung. Das heisst, dass nur einzelne, reife Bäume geerntet werden und der Wald auf natürliche Art und Weise nachwächst. Besonders wichtig sind für Bülach die ökologisch wertvollen Eichenwälder. Sie werden schonend gepflegt und laufend erweitert. Das hochwertige Eichenholz wird noch heute für die Herstellung von Eichenfässern genutzt – eine Schweizer Rarität. Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil an abgestorbenem Holz, der für die Biodiversität wichtig ist. Die Region Bülach ist zudem schweizweit ein wichtiges Gebiet für den seltenen Mittelspecht.
Mit dem von Bülach gewählten Modell zeigt die Stadt, wie Nachhaltigkeit im Forstbetrieb umgesetzt werden kann. Die Sophie und Karl Binding Stiftung würdigt Bülach deshalb als Vorbild für andere Waldbesitzende.
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Laudatio zum Binding Waldpreis 2010
Die Laudatio von Prof. Peter Bachmann, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, könnnen sie hier herunterladen: (PDF 45 KB).
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Forstbetrieb und Grünraummanagement – Stadt Bülach», illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 11116 KB).
Gemeinde Poschiavo – 2009
Diversifizierung als Zukunftsmodell
Mit dem Schwerpunktthema «Diversifizierte Forstbetriebe als Zukunftsmodell» suchte die Binding Stiftung für den Binding Waldpreis 2009 Waldeigentümer, die ihren Wald vorbildlich pflegen und zusätzlich wichtige Dienstleistungen ausserhalb ihres Waldes erbringen. Die Gemeinde Poschiavo deckt mit ihrem Forstbetrieb ein aussergewöhnlich breites Leistungsspektrum ab: Neben der Schutzwaldpflege und der Holznutzung unterhält der Betrieb Bergstrassen und Wanderwege, engagiert sich aber auch in der Umweltbildung. Damit können in einer Randregion wichtige Arbeitsplätze und Lehrstellen gesichert werden.
Mit einem ganzheitlichen und umfassenden Gebietsmanagement haben die Forstleute in Poschiavo viele neue Aufgaben übernommen. Rund ein Drittel der Arbeit entfällt auf Unterhaltsarbeiten des grossen Bergstrassennetzes. Ausserdem hält die Forstgruppe 270 Kilometer Wanderwege in Stand, baut Holzbrücken, stellt Wegweiser auf und erneuert die Farbmarkierungen. Diese Arbeiten sind wichtig für den Sommertourismus.
Zusätzlich ist der Forstbetrieb auch für das Management von Naturgefahren zuständig. Die drei Revierförster überwachen zusammen mit ihren Forstwarten das Gemeindegebiet. Sie beobachten Erdbewegungen und Steinschlag, errichten und unterhalten Schutzbauten. Zum Aufgabengebiet des Forstbetriebs gehören auch die Überwachung der Bergbäche, die Aufsicht über die Steinbrüche und die Umweltbildung. Jährlich führen die Forstwarte mit Schulen Waldtage und Umwelteinsätze durch.
Das breite Leistungsspektrum erlaubt es einem kompetenten, überaus gebietskundigen Team, komplexe Probleme anzugehen, ohne den Blick für das Ganze zu verlieren. Nach einem Hangrutsch beispielsweise ergreift der Förster erste Sofortmassnahmen, stellt den zerstörten Weg wieder in Stand und veranlasst waldbauliche naturschonende Massnahmen zur Hangsicherung. Auf diese Weise lassen sich viele Probleme effizienter lösen, als wenn spezialisierte Firmen hinzugezogen werden.
Poschiavo hat viel gewonnen mit dem diversifizierten Forstbetrieb: Durch die neuen Aufgaben gibt es mehr Arbeit als früher. Die Gemeinde konnte neue Arbeitsplätze schaffen und Lehrstellen sichern. Dies wirkt der Abwanderung entgegen und trägt zur Entwicklung einer lebendigen Bergregion bei.
Die Sophie und Karl Binding Stiftung sieht das erfolgreiche Modell von Poschiavo als Vorbild und Chance für andere wirtschaftliche Randregionen. Mit dem Binding Waldpreis 2009 ermuntert sie Waldbesitzer speziell in Berggebieten, es Poschiavo gleich zu tun und den Schritt hin zu einem diversifizierten Forstbetrieb zu wagen.
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Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Aziende forestali diversificate, un modello per il futuro – Comune di Poschiavo», illustriert, in italienischer Sprache, mit Zusammenfassungen auf Deutsch. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 9264 KB).
Forêts publiques de la Montagne de Boudry-Béroche (NE) – 2008
Artenvielfalt im forstlichen Alltag
Träger des Binding Waldpreises 2008 sind die Eigentümer der Forêts publiques de la Montagne de Boudry-Béroche. Ihnen gelingt es in hervorragender Weise, im Rahmen des Forstbetriebes die Artenvielfalt im Wald zu fördern. Die Eigentümer und Forstverantwortlichen verstehen den Wald als ein komplexes, lebendiges System, dessen Stabilität stark von der Artenvielfalt abhängt. Sie gehen von der Erfahrung aus, dass ein Wald mit vielen unterschiedlichen Baumarten Naturereignissen wie starken Stürmen besonders gut standhält. Das Forstpersonal setzt diese Denkweise erfolgreich in die Praxis um und hält so das ökologische Gleichgewicht in vorbildlicher Weise aufrecht.
Allein auf einer Teilfläche von der Grösse eines halben Fussballfeldes gedeihen 15 Baumarten. Auf der gesamten Fläche des Waldes, der sich über das Gebiet von acht Gemeinden erstreckt, wachsen sogar 25 Baumarten, darunter seltene Arten wie Elsbeere, Mehlbeere, Speierling oder Wildapfel. Liegengelassenes Totholz oder alte, geschützte Bäume sind wertvolle Lebensräume für viele Insekten, Pilze und Vögel wie den gefährdeten Mittelspecht. 15 Prozent der Waldfläche sind Teil des kantonalen Naturreservates Creux-du-Van.
Diese Vielfalt kommt nicht von ungefähr. Die Forstverantwortlichen nehmen bei Holzschlägen besonders Rücksicht auf seltene Baumarten und fördern die Artenvielfalt in Waldrändern durch gezielte Eingriffe. Alle bekannten Bäume mit Spechthöhlen sind durch Ornithologen markiert und werden nur gefällt, wenn es aus forstwirtschaftlichen Gründen unbedingt nötig ist. Auch Ameisenhaufen, Fuchs- und Dachsbauten werden in den Waldungen von Boudry-Béroche kartiert.
Die Eigentümer der Waldungen – acht politische Gemeinden und eine Kirchgemeinde – haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für die immateriellen und ethischen Werte des Waldes. Um die ökologischen Ziele zu erreichen, sind sie bereit, finanzielle Einbussen in Kauf zu nehmen. Mit den Fördermitteln des Binding Waldpreises werden sie nun ein gemeinsames Forst- und Waldzentrum erstellen. So wollen die Waldbesitzer-Gemeinden von Boudry-Béroche in der Bevölkerung das Bewusstsein für den hohen Nutzen der Artenvielfalt im Wald vertiefen.
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Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Diversité biologique dans le quotidien forestier – Propriétaires des forêts publiques de la Montagne de Boudry», illustriert, en langue française, mit Zusammenfassungen in deutscher Sprache. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 7891 KB).
Bürgergemeinde Sumiswald (BE) – 2007
Erfolg im naturnahen Wirtschaftswald
Der Binding Waldpreis zeichnet Schweizer Waldbesitzer aus, die ihren Wald beispielhaft nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit mit ihren drei Dimensionen Ökologie, Wirtschaft und Soziales nutzen. In diesem Jahr stand der Preis unter dem Thema «Erfolg im naturnahen Wirtschaftswald». Damit wurde das Hauptgewicht auf die beiden Punkte Ökologie und Wirtschaft gelegt. Die Bürgergemeinde Sumsiwald im Emmental bewirtschaftet ihre Wälder seit Jahrzehnten auf naturnahe Weise und erzielt regelmässig damit eng verbundene finanzielle Gewinne.
Der Wald der Bürgergemeinde besteht dabei überwiegend aus typischem Plenterwald: Auf kleinster Fläche stehen Bäume verschiedenen Alters und somit verschiedener Höhe nebeneinander und bilden einen reich strukturierten Mischwald. In Sumiswald setzt sich dieser Mischwald in erster Linie aus Tannen, Fichten und Buchen zusammen. Die Holznutzung erfolgt lediglich einzelstammweise, was erlaubt, gleichzeitig verschiedene Ziele zu verfolgen: die Nutzung erntereifer Bäume, die Auslese und Förderung wertvoller Bäume, die Erhaltung der mehrstufigen Waldstruktur sowie eine kleinflächige Verjüngung. Diese geschieht auf natürliche Art und Weise; auf Pflanzungen wird in der Regel verzichtet. Daher, und weil die weitere Pflege fast nur über die durch Ernteeingriffe gesteuerte Lichtdosierung erfolgt, ist diese Nutzungsart des Waldes kostengünstig.
Neben der Plenterung tragen die einfache Betriebsorganisation, die effiziente Arbeitsweise und der geschickte Holzverkauf zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Grössere Maschinen für Pflegeeinsätze werden angemietet; in besonderen Fällen arbeitet der Forstbetrieb mit spezialisierten Forstunternehmern zusammen. Dazu kommen gewinnbringende Arbeiten für Dritte wie Verbauungen an Strassen und Bächen, Holzereiarbeiten bei Privatleuten und eine Zusammenarbeit mit dem Staatsforstbetrieb. Das geerntete, meist hochwertige Stammholz wird an spezialisierte Stammkunden geliefert; Schwachholz und Massensortimente werden über die regionale Holzverwertungsorganisation verkauft. Zudem wird immer mehr Energieholz in Form von Schnitzeln abgesetzt.
Die Wälder der Bürgergemeinde Sumiswald prägen die typische Emmentaler Landschaft und bieten Schutz vor Naturgefahren. Seit Jahrzehnten sind sie beliebte und oft aufgesuchte Exkursionsobjekte für Studierende und Forstfachleute aus der Schweiz und aus dem Ausland.
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Laudatio
Die Laudatio von Prof. Peter Bachmann, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, anlässlich der Verleihung des Binding Waldpreises 2007 in Basel.
(PDF 37.4 KB).
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Erfolg im naturnahen Wirtschaftswald – Bürgergemeinde Sumiswald», illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 3776 KB).
Ortsgemeinde Amden (SG) – 2006
Veränderungen als Chance für den Wald
Die Ortsgemeinde Amden ist die Trägerin des zwanzigsten Binding Waldpreises. Das Jahresthema «Veränderungen als Chance für den Wald“ war vor dem Hintergrund der grundlegenden Veränderungen ausgeschrieben worden, die in den letzten Jahren im Bereich der Forstwirtschaft stattgefunden haben und noch andauern. Amden ist es gelungen, diese Veränderungen in mehrfacher Hinsicht als Chance zu nutzen. Dabei orientiert sich die Ortsgemeinde konsequent an den veränderten Ansprüchen an den Wald und an den möglichen Abgeltungen und Finanzhilfen.
Inhaltlich im Vordergrund stehen der Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren, insbesondere Lawinen, und die Förderung und Erhaltung der Artenvielfalt. Beides wird in der Öffentlichkeit nachgefragt und wird von Bund und Kanton unterstützt. Eigentliche Holzschläge für den Verkauf finden nur dann statt, wenn mindestens die Kosten gedeckt sind (dies betrifft ca. ein Drittel des in Amden nutzbaren Holzes).
Um das Dorf Amden vor Lawinen zu schützen, existieren seit den 1980er Jahren verschiedene Schutzwaldpflegeprojekte und es werden unter schwierigen Bedingungen Hochlagenaufforstungen durchgeführt. Oberhalb der Waldgrenze werden seit den 1940er Jahren ergänzend Lawinenverbauungen erstellt und unterhalten. Das Schutzwaldpflegeprojekt Amden-Weesen diente bereits als Pilotprojekt und Fallbeispiel für das von Bund und Gebirgswaldgruppe entwickelte Konzept «Nachhaltigkeit im Schutzwald» (NaiS). Damit liegt erstmalig eine moderne Methode zur Schutzwaldpflege vor, die es im Alpenraum noch nirgends sonst gibt.
Die Artenvielfalt wird durch den sorgfältigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen erhalten und gefördert. Das Gemeindegebiet weist ein Moorschutzgebiet auf, die Wälder sind mehrheitlich naturnah aufgebaut und als Schwerpunktprojekt, in das in Zukunft noch verstärkt investiert werden wird, wird ein Sonderwaldreservat von 975ha Grösse für das bedrohte Auerhuhn eingerichtet, das hier noch in bemerkenswerten Beständen vorkommt. Dieses vorbildliche Projekt soll in enger Zusammenarbeit mit Spezialisten der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) sowie der Vogelwarte Sempach umgesetzt werden. Auch ein weiteres besonderes Projekt wird wissenschaftlich begleitet: Auf einer längere Zeit stark genutzten Schafalp wurde im Jahr 2000 die Beweidung eingestellt, um den Wildtieren ihren natürlichen Lebensraum zurückzugeben und so möglichst den Verbiss im angrenzenden Wald zu reduzieren.
Der Forstbetrieb Amden ist weitgehend selbsttragend, wozu eine gute Ausbildung, ausgezeichnete Ortskenntnisse und ein persönliches Interesse jedes Einzelnen am Erfolg der beschlossenen Massnahmen beitragen. Die Ortsgemeinde nutzt die Chancen, die sich ihr mit der Pauschalabgeltung für erbrachte Leistungen ergeben. Dies erlaubt ihrem Forstbetrieb, durch effiziente Arbeit Restkosten zu reduzieren oder sogar einen Gewinn zu erwirtschaften.
Beispielhaft und wichtig ist zudem die enge Zusammenarbeit zwischen Ortsgemeinde und politischer Gemeinde, die drei Viertel der allfälligen Restkosten der Schutzwaldpflege übernimmt und die als Bauherrin die Lawinenverbauungsprojekte der Forstgruppe Amden überträgt.
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Laudatio
Die Laudatio von Prof. Peter Bachmann, Präsident des Kuratoriums für den Binding Waldpreis, anlässlich der Verleihung des Binding Waldpreises 2006 im Wenkenhof in Riehen/Basel. (PDF)
Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Veränderungen als Chance für den Wald – Burgemeinde Sumiswald», illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 5934 KB).
Ortsbürgergemeinde Baden (AG) – 2005
Lebensraum Stadtwald
Die Ortsbürgergemeinde Baden ist eine vorbildliche Waldbesitzerin, die wichtige Schutzwirkungen des Waldes in der Agglomeration nachhaltig sichert, der Stadtbevölkerung einen naturnahen Erholungsraum zur Verfügung stellt und gleichzeitig umweltverträglich sowie rationell die erneuerbare Ressource Wald nutzt. Beispielhaft ist nicht nur die enge Verknüpfung verschiedener Aktivitäten, die einem Leben mit dem Wald dienen, sondern auch, dass diese seit vielen Jahren in einer mittelgrossen Stadt mit 16’600 Einwohnern realisiert wird.
Wenn der Wald nebst grundlegenden Bedürfnissen wie Sauerstoffproduktion, Trinkwasserfilterung, Lärmdämmung, Emissionsverhinderung usw. auch andere Ansprüche erfüllen muss, benötigt dies aufgeschlossene Behörden und Waldeigentümer, ausgebildetes Fachpersonal und eine gesicherte Finanzierung, um die meist nötigen lenkenden Massnahmen ergreifen zu können. Dies ist in Baden in beispielhafter Weise gelungen.
56% des Gemeindegebietes entfallen auf Wald, der innert kürzester Zeit zu Fuss erreichbar ist. Die wichtigste Waldbesitzerin ist die Ortsbürgergemeinde. Ihr Forstbetrieb betreut zusätzlich Wald anderer öffentlicher Waldbesitzer und ist nach FSC und Q-Label doppelzertifiziert. Zu seinen Schwerpunkttätigkeiten gehört seit 1987 die Pflege des Erholungswaldes und seiner Infrastruktureinrichtungen. Um der Bevölkerung den Lebensraum Stadtwald näher zu bringen, wird grossen Wert gelegt auf Öffentlichkeitsarbeit, Exkursionen, Vorträge und ähnliche Aktivitäten, aber auch auf die Umweltbildung der Jugend. Sie wird in Zusammenarbeit mit der Schule sowie der Stadtökologie realisiert. Seit 1997 wird im Badener Wald zudem mit Erfolg Ökosponsoring durchgeführt. Diese noch relativ neue Verbindung von Wald, Wirtschaft und Gesellschaft ermöglicht es, den Gedanken der nachhaltigen Entwicklung sowie die gesellschaftliche Bedeutung des Waldes als Kulturraum in die Bevölkerung zu tragen.
In Ergänzung zur Projektwoche wird seit 1995 jährlich ein Tag der Heckenpflege organisiert, an dem sich jeweils 100 bis 150 Personen allen Alters beteiligen. Dabei werden einer breiteren Öffentlichkeit Ziele und Wirkungen der Pflegemassnahmen für Hecken verständlich gemacht.
Einen hohen Stellenwert hat im Badener Stadtwald die Ökologie, was sich in den Exkursions- und Vortragsthemen sowie den beiden Zertifizierungen niederschlägt. 90 der insgesamt rund 690 Hektaren Wald sind Reservatsflächen, in denen auf jegliche Nutzung verzichtet wird. Dennoch ist der Badener Wald auch mit Erfolg Wirtschaftswald. Ein wichtiges Standbein ist zudem die Erbringung von Dienstleistungen an Dritte, wie die Pflege von Wald, Gehölz-, Park- und Naturschutzflächen.
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Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Lebensraum Stadtwald – Ortsbürgergemeinde Baden», 112 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen oder hier herunterladen (PDF 2801 KB).
Gemeinde Trin (GR) – 2004
Umweltbildung im Wald
Im Jahr 2004 wurde der Binding Waldpreis zum Schwerpunktthema «Umweltbildung im Wald» verliehen. Gesucht wurden Waldeigentümer oder Forstbetriebe, die sich durch beispielhafte Förderung des Waldverständnisses bei der Bevölkerung und insbesondere bei den Jugendlichen als zukünftige Entscheidungsträger auszeichnen.
Die Gemeinde Trin betreibt ohne grosse zusätzliche Infrastruktur und mit bescheidenem Aufwand hervorragende Umweltbildung im Wald und verankert die hohe Bedeutung der Schutzfunktion des Waldes nachhaltig in der Bevölkerung. Über die Umwelterziehung der Kinder wird das Interesse der ganzen Bevölkerung an der Waldpflege und am komplexen Ökosystem Wald geweckt.
Im Zentrum der Aktivitäten zur Umweltbildung steht dabei die Projektwoche für Schüler, die seit 1993 regelmässig alle zwei Jahre auf der Alp Mora durchgeführt wird. Durch Mitarbeit bei der Waldpflege, das Pflanzen junger Fichten und andere Arbeiten werden Aspekte der nachhaltigen Nutzung gezeigt und aktiv erfahren. Zum Abschluss der Projektwoche erläutern die Schüler im Gelände den eingeladenen Erwachsenen anhand von selbst angefertigten Postern und Zeichnungen sowie an den bearbeiteten Objekten, was sie über den Wald und seine nachhaltige Pflege gelernt haben. Durchschnittlich nehmen am Abschlusstag jeweils rund 100 Erwachsene teil. Die Finanzierung der Projektwoche erfolgt über das Forstbudget der Gemeinde.
In Ergänzung zur Projektwoche wird seit 1995 jährlich ein Tag der Heckenpflege organisiert, an dem sich jeweils 100 bis 150 Personen allen Alters beteiligen. Dabei werden einer breiteren Öffentlichkeit Ziele und Wirkungen der Pflegemassnahmen für Hecken verständlich gemacht.
Träger dieser Anlässe sind der Forstdienst, das Forstpersonal, die Lehrerschaft, die politischen Behörden, andere lokale Fachleute und viele begeisterte Freiwillige. Umwelterziehung ist in Trin zu einer Art Volksbewegung geworden, die in die Region und weit darüber hinaus auszustrahlen beginnt. Durch geschickten Einsatz der lokalen Medien finden die Aktivitäten ein gebührendes Echo. Ausgehend vom Modell Trin werden seit unterschiedlich langer Zeit auch in den benachbarten Gemeinden Projektwochen durchgeführt.
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Festschrift
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Umweltbildung im Wald – Gemeinde Trin», 160 Seiten, illustriert, in deutscher und romanischer Sprache. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
La Bourgeoisie de Cormoret (BE) – 2003
Waldpflege als Beitrag zur nachhaltigen Landschaftsgestaltung
Im Jahr 2003 wurde der Binding Waldpreis zum Schwerpunktthema «Waldpflege als Beitrag zur nachhaltigen Landschaftsgestaltung» verliehen. Gesucht wurden vorbildliche Beispiele für die Verknüpfung von naturnahem Waldbau mit einem ökologisch fundierten Landschaftsverständnis, mit Berücksichtigung der gesellschaftlichen Ansprüche an Wald und Landschaft und mit einem rationellen Einsatz der Mittel.
Die Bourgeoisie de Cormoret im Berner Jura wurde ausgezeichnet in Anerkennung der vorbildlichen Nutzung und Pflege ihrer Wytweiden (Waldweiden). Durch die optimale Verbindung von Wald- und Landwirtschaft wird die Erhaltung dieser charakteristischen, alten Kulturlandschaftsform gewährleistet und die Gestaltung eines vielfältigen Erholungs- und Naturraumes ermöglicht. Dank der Koordinationsleistung der forst- und landwirtschaftlichen Nutzung durch den Burgerrat im Milizsystem und dank der Nutzung der Weiden durch die einheimischen Bauern als Allmend können die Kosten für die zeitaufwendigen Arbeiten möglichst niedrig gehalten werden.
Für die Holzschläge und Waldpflegearbeiten werden qualifizierte lokale Forstunternehmer eingesetzt. Dabei wird der geschlossene Wald im Femelschlagverfahren oder als Plenterwald naturnah bewirtschaftet; die Verjüngung der standortgerechten Baumarten erfolgt ausschliesslich natürlich. Der Ertrag wird direkt in die Waldpflege, den Unterhalt der Weide sowie die Infrastruktur reinvestiert. Die Befriedigung gesellschaftlicher Ansprüche an den Wald und die Landschaft erfolgt in erster Linie durch die Erhaltung, Nutzung und Pflege der Wytweiden. Diese prägen die Landschaft und dienen zahlreichen Erholungs- und Freizeitaktivitäten.
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Festschrift:
Zudem ist die Broschüre erschienen: «Pâturages boisés, un équilibre entre la dynamique de la forêt et l’appétit du bétail», 128 Seiten, illustriert, en langue française, mit deutschen Zusammenfassungen. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Forstbetriebsgemeinschaft Bucheggberg (SO) – 2002
Beispielhaftes ökonomisches Denken und Handeln im Forstbetrieb
Das Thema des Binding Waldpreis 2002 lautete:
«Beispielhaftes ökonomisches Denken und Handeln im Forstbetrieb».
Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Bucheggberg wird mit dem Binding Waldpreis ausgezeichnet in Anerkennung des beispielhaft engen Zusammenschlusses zahlreicher kleiner Waldeigentümer zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Forstbetrieb, der zudem wegweisend Dienstleistungen für andere Forstbetriebe erbringt. Die FBG Bucheggberg besitzt klare Strukturen und Kompetenzregelungen, verfügt über ein geeignetes finanzielles Führungsinstrument, ist vorbildlicher Arbeitgeber und Geschäftspartner und setzt sich für ökologische Vielfalt und Nachhaltigkeit im Wald ein.
In der FBG Bucheggberg sind die zehn Bürgergemeinden Aetigkofen, Bibern, Gossliwil, Hessigkofen, Lüsslingen, Lüterkofen-Ichertswil, Mühledorf, Nennigkofen, Schnottwil und Tscheppach zusammengeschlossen. Sie besitzen zusammen 677 ha Wald, den sie der FBG zur nachhaltigen Nutzung zur Verfügung stellen. Die jährliche Nutzung liegt bei knapp 9000m3 Holz.
Nach einem ersten Zusammenschluss dieser Gemeinden 1994, der noch von einer selbständigen Verwaltung und Rechnungsführung der einzelnen Bürgergemeinden ausging, haben sich 1998 sieben, seit Anfang des Jahres 2002 acht Gemeinden (ohne Gossliwil und Schnottwil) enger zusammengeschlossen und eine zentrale Finanzbuchhaltung eingeführt. Sie dient als Führungs-, Informations- und Controlling-Instrument.
Durch den engen Zusammenschluss wurden viele Abläufe wesentlich vereinfacht und mit der Umverteilung der Kompetenzen und Verantwortlichkeiten wurden wichtige Voraussetzungen geschaffen, damit der Betrieb rasch auf Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld reagieren und sich neue Geschäftsfelder erschliessen kann. Ein Beispiel dafür sind die erfolgreich durchgeführten Edelholz-Submissionen unter Beteiligung anderer Revierförster aus der Region und dem Kanton Bern. Insgesamt war denn die FBG in den letzten Jahren wirtschaftlich deutlich erfolgreicher als der Durchschnitt der Forstbetriebe im Mittelland. Dank der guten Infrastruktur und klaren Organisationsregelungen ist die FBG Bucheggberg eine Arbeitgeberin mit sozial beispielhaften Arbeitsbedingungen (1997 Regionaler Preisträger der Auszeichnung «Vorbildlicher Forstbetrieb» durch die SUVA). Der Wald selbst genügt im Gebiet Bucheggberg dank seit langer Zeit praktiziertem naturnahem Waldbau hohen ökologischen Anforderungen.
Zudem erschien die Broschüre
Beispielhaftes ökonomisches Denken und Handeln im Forstbetrieb, 104 Seiten, illustriert, avec résumés en Français. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Schwanden (GL) – 2001
Zukunftsweisender Umgang mit Störungen und Krisensituationen
Im Jahr 2001 wurde der Binding Waldpreis zum Thema «Zukunftsweisender Umgang mit Störungen und Krisensituationen» verliehen. Die Gemeinde Schwanden wird mit dem Binding Waldpreis 2001 ausgezeichnet in Anerkennung ihrer zukunftsweisenden Bewältigung der Situation nach dem Sturm «Vivian» vom Februar 1990. Sie hat in konsequenter Weise und in enger Zusammenarbeit mit dem Forstdienst ihre Planung und Betriebsorganisation den neuen Gegebenheiten angepasst, beispielhaft mit Forschungsstellen Antworten auf drängende Fragen gesucht und ihre Aktivitäten erfolgreich in der Öffentlichkeit kommuniziert.
Hauptziel der Waldbewirtschaftung dieses typischen Schweizer Bergwaldes ist die Sicherstellung seiner Schutzfunktion. Die Wiederherstellung des vom Sturm und dem darauffolgenden Borkenkäferfrass zu 40% zerstörten Schwandener Waldes erfolgt überwiegend durch natürliche Verjüngung. Das bei Pflegemassnahmen anfallende Holz wird nur geräumt, wo es für die Zielerreichung notwendig ist. Zusätzlich wurde das Walderschliessungskonzept grundsätzlich überarbeitet. So werden nur noch Basiswege erstellt; die Pflege der grossen Jungwaldflächen erfolgt von Fusswegen aus. Im Sinne eines erhöhten Natur- und Lebensraumschutzes Wald wurde die Fläche der Totalreservate mehr als verdoppelt (Beteiligung am neuen Totholzreservat Gandberg).
Grossen Wert wird auf die gute Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter gelegt. In enger Zusammenarbeit mit der forstlichen Forschungsanstalt in Birmensdorf (WSL) wurde vorurteilslos nach neuen Konzepten gesucht. Besonders wichtig war für die Gemeinde die offene Information, da nur eine ausreichend aufgeklärte Öffentlichkeit Verständnis für die Betroffenen haben und die nötigen Massnahmen akzeptieren und mittragen kann. Diese beispielhafte Öffentlichkeitsarbeit soll durch den mit dem Preisgeld finanzierten Themen-Lehrpfad «Vivian – Borkenkäfer – Schutzwald» fortgesetzt werden.
Zudem erschien die Broschüre
Vivian als Chance, 115 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache. Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Bürgergemeinde Olivone, Campo e Largario (TI) – 2000
Die Tessiner Bürgergemeinde (Patriziato) Olivone, Campo e Largario an der Lukmanier-Passstrasse ist die Trägerin des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege des Jahres 2000.
Sie erhielt den Preis in Anerkennung für die Anstrengungen, den Wald so zu pflegen, dass er gleichzeitig den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung und der modernen Gesellschaft entgegenkommt. Die enge räumliche Verflechtung von Wald, Alpwirtschaft und Tourismus lassen eine sektorielle Waldbewirtschaftung nicht zu, sondern erfordern eine genaue Abstimmung der verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten untereinander.
Olivone hat eine Klassifizierung der einzelnen Wälder und Waldteile nach Funktionen, Pflegezielen und zu treffende Massnahmen erarbeitet und konsequent umgesetzt. So dient der Wald in gleichem Masse für die Landwirtschaft und das Gewerbe, geht aber auch auf die Bedürfnisse der Gesellschaft nach naturnahen Erholungsräumen ein, erhält das Landschaftsbild und schützt die Natur. Für diese pionierhafte Arbeit im Umgang mit unterschiedlichsten Verhältnissen auf engstem Raum erhält die Bürgergemeinde Olivone, Campo e Largario den diesjährigen Binding Preis für vorbildliche Waldpflege.
Realisierte Projekte
Im Rahmen des Binding Preis für vorbildliche Waldpflege werden die folgenden Projekte im Gebiet Olivone, Campo und Largario gefördert.
Grundsätzlich werden mit den Projekten zwei Ziele verfolgt:
- der eigentliche Nutzniesser des Preises muss der Wald sein
- die Projekte, die im Rahmen des Binding Preises ausgeführt werden, müssen beispielhaft sein und sollen Vorbildcharakter haben. Sie zeigen dem Patriziat von Olivone und den anderen Waldbesitzern des Bleniotals neue Wege, die Pflege und Bewirtschaftung ihrer Naturgüter zu verstärken
Technisches Projekt
Die bei der Überschwemmung von 1993 geschädigte Forststrasse von Gualdo, die als Zufahrtsweg und Erschliessungsstrasse dient, wird wiederhergestellt. Weiter wird im Lukmaniertal sowie im Bannwald von Sant’Agata in Campo Blenio eine Serie von Waldbauarbeiten in Wäldern unterschiedlichen Alters, verschiedenster Herkunft, Funktion, Zusammensetzung und Struktur durchgeführt.
Die Wälder von Cass
In den Wäldern von Cass auf der Ebene von Campra sollen die Artenvermischung in den jungen Beständen in Abhängigkeit von der Artenvielfalt reguliert und geschichtete Bestände geschaffen werden, um das typische Landschaftsbild zu erhalten. Weiter werden die Produktion von qualitativ gutem Nutzholz gefördert und die vorhandenen Biotope durch Vermeidung der Verwilderung und der Aufforstung erhalten. Zu diesem Zweck wird vor allem in den jungen Beständen selektiv ausgelichtet.
Waldpflege im Lukmaniertal
Ziel der forstwirtschaftlichen Eingriffe im Lukmaniertal sind die Wertsteigerung, die qualitative und biologische Bereicherung sowie die Stabilität der neuen Waldgeneration. Die beweideten Wälder werden selektiv ausgelichtet, ebenso werden langfristig stabile Lärchenwälder geschaffen. In höheren Lagen wird vor allem die Arve gefördert und für die Erhaltung der einzigartigen und für den Lukmanier typischen Landschaft gesorgt.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1997 erschien die Broschüre:
Il Patriziato generale di Olivone, Campo e Largario, Un ricco patrimonio ambientale nell’Alta Valle di Blenio fra storia, boschi, alpi, natura, paesaggio, 120 Seiten, illustriert, in lingua italiana, mit deutscher Zusammenfassung.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Rheinau (ZH) – 1999
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1999 wurde der Gemeinde Rheinau in Norden des Kantons Zürich verliehen. Die Gemeinde erhielt die Auszeichnung für ihre Anstrengungen, den Wald so zu bewirtschaften, dass er den vielfältigen Anforderungen einer modernen Gesellschaft gerecht wird. Möglich wurde dies durch ein Leitbild, das die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren trotz Nutzung des Waldes als Holzproduzent schützt.
Der Rheinauer Wald, ein zweischichtiger Mittelwald in Umwandlung, erzeugt einerseits hochwertiges Stammholz von Eichen und Föhren und anderseits aus dünneren Bäumen und Astholz hergestellte Holzschnitzel zur Energiegewinnung in modernen Heizanlagen im Dorf.
Gleichzeitig bietet er der Bevölkerung einen Erlebnis- und Erholungsraum, und seine Bewirtschaftung berücksichtigt die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes. Die Kombination von optimalem biologischem Schutz des Waldes, gekoppelt mit organisatorisch und technisch guter Betriebsführung, schützt den Wald langfristig.
Realisierte Projekte
Erneuerung der Holzschnitzelheizung im Hallenbad
Die bisherige Schnitzelheizung im Rheinauer Hallenbad musste bisher täglich von Hand durch Gemeindepersonal entascht werden, weshalb sie an Wochenenden nicht in Betrieb stehen konnte. Mit einer neuen Anlage wird der Betrieb bei einem um einen Drittel höheren Holzverbrauch rund um die Uhr möglich.
Leistungsbeurteilung und Prämiensystem für den Forstbetrieb Rheinau
Im Forstbetrieb Rheinau wird zur Motivation der Mitarbeiter ein Prämiensystem entwickelt. Parameter bilden die betriebswirtschaftliche Entwicklung und die Entwicklung der Waldbestände.
Pflege und Aufwertung des Naherholungsgebietes Au auf der Rheinauer Halbinsel
Die Rheinschleife unterhalb des Rheinauer Klosters soll zu einem Naherholungsgebiet der Gemeinde werden. Vorgesehen sind unter anderem die Schaffung von Aussichtspunkten, die Bildung eines idealen Waldrandes und das Einbringen seltener einheimischer Holzarten.
Angewandte waldbauliche Forschung in ehemaligen und neuen Mittelwäldern der Gemeinde Rheinau
Das Projekt untersucht die Auswirkungen der modernen Forstbewirtschaftung auf den Wald. Es soll Erkenntnisse liefern über die ideale Verhältnisse im Wald für die Naturverjüngung und dient der Grundlagenforschung.
Naturwaldreservat Watt, Gemeinde Rheinau
In einem seit fünfzig Jahren nicht mehr bewirtschafteten Eichenwald der Gemeinde Rheinau wird ein Naturreservat geschaffen, das über die nächsten fünfzig Jahre unverändert erhalten bleiben soll. Darin kann die Entwicklung des Mittelwaldes ohne Einwirkung des Menschen erforscht werden.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1998 erschien die Broschüre:
Der Rheinauer Forst, Moderne Arbeitskette im Klosterwald, 96 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Plasselb (FR) – 1998
Der Binding Waldpreis 1998 wurde der Gemeinde Plasselb überreicht. Der Wald von Plasselb, rund 250 Hektaren gross, liegt an einem nordwestexponierten Hang am Nordrand der Voralpen. Geologisch handelt es sich vorwiegend um Flyschformationen. Diese bilden zwar fruchtbare Waldböden, sie sind jedoch durch Vernässung, Rutschungen und Bacherosion besonders gefährdet.
Ausgezeichnet wurde die Gemeinde Plasselb für ihre langjährigen Anstrengungen, den Wald zielbewusst zu pflegen und vor Naturgewalten zu schützen. Die Gemeinde hat dabei schon früh erkannt, dass eine ausreichende Erschliessung eine wichtige Voraussetzung für eine schonende Waldpflege und Holznutzung ist. Sie hat daher, teilweise mit der angrenzenden Gemeinde Oberschrot, ein geschickt geplantes Erschliessungsnetz angelegt.
Realisierte Projekte
Naturschutz
In drei Teilgebieten in der näheren Umgebung der Aergera sollen verschiedene Massnahmen zu Gunsten des Naturschutzes ausgeführt werden. Die Aergera ist einer der letzten natürlichen Wasserläufe der Schweiz (Auenwald).
Plenterprinzip
Das waldbauliche Ziel für einen grossen Teil der Waldungen sind plenterartige Bestände. Um Erfahrungen für eine wirkungsvolle Waldpflege zu sammeln, sollen drei Zeigerflächen eingerichtet werden.
Wiederherstellung Waldstrasse
Das teilweise mit der Gemeinde Oberschrot angelegte Erschliessungsnetz aus den 70er Jahren weist an einigen Stellen talseitige Absenkungen auf. Um noch grössere Schäden zu verhindern und die Waldpflege zu gewährleisten, sollen diese Absenkungen mittels Holzkästen stabilisiert werden.
Verjüngung der Waldungen im Rosenboden
Die Verjüngung der Waldungen im Rosenboden stellt ein grosses Problem dar. Mit Pflanzungen und entsprechenden Schutzmassnahmen soll die Waldverjüngung eingeleitet werden.
Holzschlag für die Mehrzweckhalle
Die geplante Mehrzweckhalle von Plasselb weist eine spezielle Dachkonstruktion (Tonnendach) und eine Holzschnitzelfeuerung auf. Mit einem Holzschlag – als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Bevölkerung und der Gemeinde – soll das Vorhaben unterstützt werden.
Fortbildung des Forstpersonals
Um die geplanten Projekte erfolgreich zu realisieren, braucht es motivierte Mitarbeiter. Daher soll das Forstpersonal zusätzlich ausgebildet werden (Besuch von Kursen).
Muttergottesstatue
Zum Schutz vor Rutschungen wurde im Wald von Plasselb eine Muttergottesstatue aufgestellt. Die alte Gipsstatue soll restauriert und gleichzeitig eine neue Holzstatue durch einen einheimischen Handwerker geschnitzt werden.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1998 erschien die Broschüre:
Der Wald in Plasselb im Wandel der Zeit, 93 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Fully (VS) – 1997
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1997 wurde der Gemeinde Fully im Kanton Wallis verliehen, in Anerkennung der Anstrengungen zur Erhaltung der in ihrer Art einzigartigen und in ihrer Artenvielfalt bedrohten Busch- und Weidelandschaft:
Rund 1500 der 3000 in der Schweiz vorkommenden Pflanzenarten sind in Fully zu finden, einige Tierarten (v.a. Insekten) sind in der ganzen Schweiz nur in Fully anzutreffen. Ausserdem wurde die Gemeinde geehrt für die Pflege und Erhaltung des einzigen Kastanienwaldes in den Zentralalpen. Als vorbildlich zu bezeichnen sind ausserdem die Integration der Bevölkerung in die Projekte und die Schaffung eines neuen Naturverständnisses sowie die aktive, ämterübergreifende Umwelt- und Naturschutzpolitik der Gemeinde.
Realisierte Projekte
Die in Fully geförderten Projekte zeichnen sich aus durch eine innere thematische Verbundenheit und eine gemeinsame Ausrichtung (globale Strategie): Schutz und Förderung der vorhandenen Naturwerte, wobei die Sensibilisierung bzw. der Einbezug der Bevölkerung eine grosse Rolle spielt.
Bei den Massnahmen handelt es sich um viele kleine Aktionen; oft lassen sich diese nicht eindeutig als forstliche oder naturschützerische Massnahmen auseinanderhalten; meist beinhalten sie beide Aspekte
Projekte im forstlichen und kulturlandschaftlichen Bereich
- Entbuschung
- Waldrandpflege
- Aufwertung und Unterhalt der Waldweiden
- Einrichtung einer Baumschule mit seltenen Arten; anschliessend Ausbringung dieser Arten auf Gemeindegebiet
Projekte im Bereich Natur- und Landschaftsschutz
- Erhalten von ökologisch wertvollen Steinmauern und Buschgruppen («Vaques») im Bereich der Weinberge
- Revitalisierung des rechten Ufers des Canal de Fully
- Erhalten offener Flächen/Schutz vor Verbuschung
- Unterstützung der lokalen Naturschutzgruppe
- Umsetzung projektierter Massnahmen durch eine Natureinsatz-Equipe
- Jährliche Verleihung eines «Prix Nature, Paysage et Patrimoine»
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1997 erschien die Broschüre:
Commune de Fully, Forêts et richesses naturelles, 94 Seiten, illustriert, en langue française.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Gams (SG) – 1996
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1996 wurde der Gemeinde Gams im Kanton St. Gallen verliehen für deren intensiven Bemühungen, den wertvollen Schutzwald trotz schwieriger natürlicher Verhältnisse sachgerecht und nach neuzeitlichen Erkenntnissen zu schützen und zu pflegen.
Vorbildliche Leistungen hatte Gams im Bereich der anspruchsvollen Wildbachverbauungen und Entwässerungen und bei der Wiederherstellung der sturmgeschädigten Waldteile vollbracht. Weiter dazu zählen die sachkundige und intensive Pflege der dabei entstandenen standortsgemässen Verjüngungen und Jungbestände. Ausserdem wurde in Gams durch beispielhaftes Zusammenwirken von Forstbehörden, Waldbesitzern und Jagdinteressierten Pionierarbeit zur Lösung der Wildproblematik geleistet.
Realisierte Projekte
Nahwärmeverbund Hof mit Holzschnitzelheizung
Mit dem Preisgeld konnte der Bau einer grossen Holzschnitzelheizung ermöglicht werden, die nun die Schulanlage Hof sowie Gewerbebetriebe und private Hauseigentümer mit Wärmeenergie beliefert. Der Anschluss einer weiteren Schulhausanlage ist geplant. Mit dieser Grossanlage können minderwertige Holzsortimente, die bei Pflegeeingriffen im Wald anfallen, sinnvoll in der Gemeinde verwertet werden.
Jagdliches Konzept Gams
Das Preisgeld ermöglichte die Weiterführung der mit dem Jagdkonzept geleisteten Pionierarbeit. Insbesondere wurden in Kombination mit Hochsitzen Bejagungsschneisen erstellt, weitere Wildschutzmassnahmen getroffen sowie Ablenkholzarten eingebracht. Die Schneisen werden von den Jägern unterhalten.
Ausbau der Forsthütte Bruggen
Die im rustikalen Stil gebaute Forsthütte Bruggen wird in erster Linie vom Forstpersonal genutzt, sie wird aber auch an Vereine und Privatpersonen für Veranstaltungen vermietet. Ferner leistet sie für Exkursionen ins Projektgebiet, für Schulen und für die Jagdgesellschaft wertvolle Dienste.
Bergwald-Aufforstung mit Arven
Um die karge Waldvegetation in der Kampfzone am Gamserberg zu verbessern, wurden Arven-Bepflanzungen z.T. im Frondienst ausgeführt: In einem zweistündigen Fussmarsch mussten die Pflanzen in die Aufforstungshänge getragen werden. Mit Dreibeinböcken werden die jungen Arven gegen den Schnee, mit Drahtkörben gegen den Verbiss geschützt. Diese Anstrengungen wurden mit dem Preisgeld unterstützt.
Plenterwald-Bewirtschaftung
An der bereits 1977 eingerichteten Plenterwald-Versuchsfläche in Gams soll für die nächsten 50 Jahre festgehalten werden; Defizite aus der Plenterung werden aus einem Fonds gedeckt, der u.a. auch mit dem Binding Preisgeld finanziert wird.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1996 erschien die Broschüre:
Integralprojekt im Einzugsgebiet der Gamser Wildbäche, Waldbauprojekt, Jagdliches Konzept, Sanierung Wildbäche, 96 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Bürgergemeinden Rothenfluh und Anwil (BL) – 1995
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1995 wurde den in einem gemeinsamen Forstrevier zusammenarbeitenden Gemeinden Anwil und Rothenfluh im Kanton Baselland verliehen. Die beiden Gemeinden erhielten die Auszeichnung für ihre Anstrengungen, die wichtigen und berechtigten Forderungen des Natur- und Landschaftsschutzes mit den Forderungen der Bevölkerung nach einem möglichst natürlichen Erholungs- und Erlebnisraum zu verknüpfen.
Im Rahmen der Betriebsplanung wurden nicht nur jene Waldteile, die vorwiegend wertvolles Nutzholz produzieren, verjüngt, sondern grössere Flächen mit Vorrang für Natur- und Landschaftsschutz ausgeschieden und diese Ziele entsprechend gepflegt. Das dabei anfallende Holz wird u.a. in den drei modernen zentralen Holzheizungsanlagen der beiden Gemeinden verwertet.
Diese Anlagen versorgen nicht nur öffentliche Gebäude, sondern im Rahmen eines Wärmeverbundnetzes auch eine grössere Anzahl von Privathäusern mit Wärmeenergie.
Dadurch können in beiden Gemeinden beträchtliche Mengen von Heizöl durch nachwachsende, einheimische und schadstoffarme Energie aus Gemeindegebiet ersetzt werden.
Ferner haben die Gemeinden zur Identifikation der ganzen Dorfbevölkerung mit dem Wald als entscheidendem Element der heimatlichen Landschaft, als Luftspender, als vielfältigem Erlebnis- und Erholungsraum, als Erhalter von Biodiversität und von natürlichen Ökosystemen sowie als Energieträger beigetragen.
Realisierte Projekte
Nutzungs- und Schutzkonzept für das Dürbachtal in Rothenfluh
Für das landschaftlich sehr reizvolle Dürbachtal wurde ein Nutzungs- und Schutzkonzept mit einer konkreten Massnahmenplanung ausgearbeitet. Natur- und Landschaftsschutzmassnahmen, die u.a. abgestufte Nutzungsformen und -intensitäten beinhalten, konnten somit in geregelter Einrichtung ausgeführt werden.
Erschliessungs- und Holzerntekonzept für die Steilhänge in Rothenfluh und Anwil
Es wurde ein Konzept ausgearbeitet, das die Nutzung der z.T. sehr steilen Taleinhänge des Tafeljuras ermöglicht. Dabei wurde auf den Bau von weiteren Erschliessungswegen grösstenteils verzichtet; statt dessen wurden alternative Erschliessungs- und Holzerntemethoden (Seilkran) mit Erfolg eingesetzt.
Waldrandkonzept für die Gemeinden Rothenfluh und Anwil
Für die beiden Preisträgergemeinden wurde ein Pilotprojekt zur Förderung von Aufbau und Pflege von ökologisch wertvollen Waldrändern ausgearbeitet. Dieses Pilotprojekt hatte Auswirkungen auf Nachbargemeinden und auf den ganzen Kanton.
Anschaffung einer neuen Kranbahnanlage für den Werkhof der Bürgergemeinde
Die anlässlich der Erstellung des Bürgergemeindewerkhofes 1984 gekaufte Occasion-Kranbahnanlage zum Sortieren und Bereitstellen von Brennholz genügte den Bedürfnissen nicht mehr. Mit dem Einbau der neuen Kranbahnanlage kann das Lagervolumen des Werkhofes wesentlich besser ausgenutzt werden.
Realisierungsfonds
Mit diesem Fonds wurde die Realisierung der Projekte aktiv gefördert: Waldbesitzer, die ihre Waldungen nach den Vorgaben der Binding Projekte bewirtschafteten, erhielten Beiträge an die nach Abzug aller Subventionen verbleibenden Restkosten. In Anwil konnte aus diesem Beitrag bei der Turnhalle eine Solaranlage erstellt werden.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1995 erschien die Broschüre:
Die Waldungen der Bürgergemeinden Rothenfluh und Anwil, 88 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumé en Français.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Verband Konolfingischer Waldbesitzer (BE) – 1994
1994 ging der Binding Waldpreis an den Verband Konolfingischer Waldbesitzer. Der Verband erhielt die Auszeichnung in Anerkennung für seine erfolgreichen Anstrengungen, die Zusammenarbeit der meist bäuerlichen Waldbesitzer zu verbessern.
Durch Beratung seiner Mitglieder sowie durch Waldbaukurse und Exkursionen hat sich der Verband seit Jahrzehnten dafür eingesetzt, die alten Traditionen der bäuerlichen Waldbewirtschaftung zu pflegen und weiterzuentwickeln. Zudem hat er sich bemüht, bei Bürgern und Behörden das Verständnis für den Wald zu fördern.
Der Verband hat ausserdem durch die Gründung und den organisatorischen Ausbau von Holzverwertungsgenossenschaften neue Wege beim Holzverkauf der Mitglieder beschritten und sich den veränderten Verhältnissen auf dem Holzmarkt erfolgreich angepasst.
Realisierte Projekte
Holzlagerplatzkonzept
1995-1997 wurden im Amt Konolfingen 425 Holzlagerplätze erstellt. Dies erforderte Vertragsverhandlungen mit gegen 800 Personen in 30 Gemeinden. Mit einem Teil des Preisgeldes wurden die Restkosten dieses von der öffentlichen Hand unterstützten Projektes bezahlt.
Latschbacher Geräte
Die Holzeinmesser der verschiedenen Holzverwertungsgenossenschaften wurden mit dem elektronischen Datenerfassungsgerät ‹Latschbacher› ausgerüstet (12 Geräte). Dank dieser Ausrüstung konnte die Holzeinmessung vereinfacht und der Verkauf kundenfreundlicher gestaltet werden.
EDV-Unterstützung für die Verbandsführung
Die Anschaffung verschiedener Software-Programme hat den Geschäftsführer des Verbandes im administrativen Bereich deutlich entlastet (Mitgliederzahl: 1’274).
Förderung des Energieholzabsatzes
Bauherren, welche im Amt Konolfingen Holzenergieanlagen erstellen wollen, können ein Gesuch um ein zinsloses Darlehen an den Verband richten.
‹Mini-Binding›
Jährlich wird ein Waldbesitzer des Verbandes, welcher sich besonders stark für die Plenterung (starke Strukturierung des Waldes) oder für die Laubholzförderung eingesetzt hat, mit einer Preissumme von Fr. 1’000.- ausgezeichnet. Dieser Preis wird ‹Mini-Binding› genannt.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1994 erschien die Broschüre:
Gemeinsinn und Gemeinwerk im Bauernwald, 92 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumé en Français.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Stadt Lausanne (VD) – 1993
Der Binding Waldpreis 1993 wurde an den Forstbetrieb der Stadt Lausanne vergeben. Im Eigentum der Stadt sind rund 1’900 ha Wald, wovon sich 370 ha im städtischen oder stadtnahen Gebiet befinden. Der Laubholzanteil beträgt 46%.
Der Forstbetrieb wurde für seine zukunftsweisenden Massnahmen zur Gestaltung der Stadtwälder und im Zusammenhang mit den umfangreichen und vielschichtigen Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet, welche das Verständnis und das Interesse bei der Bevölkerung massgeblich gefördert und den Wald zu einem wichtigen Bestandteil des kulturellen Lebens von Stadt und Umland gemacht haben. Eine Besonderheit stellt weiter die gezielte Besucherlenkung durch unaufdringliche und landschaftsbezogene planerische und technische Massnahmen dar.
Realisierte Projekte
Natürliche Revitalisierung der Wälder
Unter dem Titel ‚traumatologie sylvestre› wurden verschiedene Untersuchungen zum Thema Bodenschutz und zur Verstärkung der Wasserspeicherkapazitäten des Waldes durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in didaktisch hervorragender Weise aufgearbeitet.
Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik
Der Binding Waldpreis war auch Auslöser für eine Vielzahl von kleineren und grösseren Projekten im Bereich der Bildung und der Öffentlichkeitsarbeit. Im Zusammenhang mit dem Preis wurde ein spezielles Logo entwickelt, die Pics Bois, welches noch heute eingesetzt wird.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1993 erschien die Broschüre:
L’environnement forestier lausannois, diversité et réalité mouvante, 134 Seiten, illustriert, en langue française.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Waldkorporation Romanshorn-Uttwil (TG) – 1992
Der Binding Waldpreis 1992 ging an die Waldkorporation Romanshorn-Uttwil. Die Korporation zählt 277 Mitglieder. Der Forstbetrieb beschäftigt 2 bis 3 Waldarbeiter und wird vom Revierförster geleitet.
Trotz finanzieller Schwierigkeiten und schlechter Ausrüstung verfolgte der Betrieb kontinuierlich das Ziel, die ehemaligen brennholzreichen Mittelwaldwälder in ertragreiche Hochwälder umzuwandeln. Um die finanzielle Situation zu entschärfen, wurden die Bewirtschaftungskosten von der Gemeinde und den Anteilhabern der Korporation getragen.
Es ist dem Betrieb gelungen, die finanzielle Situation der Waldkorporation entscheidend zu verbessern und schöne, eichenreiche Bestände nachhaltig zu bewirtschaften.
Realisierte Projekte
Umwandlung von ehemaligen brennholzreichen Mittelwaldwäldern
Die ursprünglichen Stockausschlagwälder wurden kontinuierlich in hochwertige Laubholzwälder umgewandelt. Der Durchschnittsvorrat konnte angehoben werden, die Artenvielfalt erhöht und die Qualität der Bäume verbessert werden.
Schutz von Höhlenbäumen
Parallel zu den Massnahmen der Waldbewirtschaftung wurden wichtige Massnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege ausgeführt. 40 Höhlenbäume wurden gekennzeichnet und speziell geschützt. Zudem wurden Massnahmen zur Förderung von Fledermäusen und Eulen durchgeführt.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1992 erschien die Broschüre:
Der Romanshorner Wald gestern und heute, 80 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumé en Français, con riassunto in italiano.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Ardez (GR) – 1991
Der Binding Waldpreis 1991 ging an die Gemeinde Ardez. Ardez ist ein typisches Unterengadiner Dorf mit starker landwirtschaftlich-kleingewerblicher Prägung. Der Gemeindeforstbetrieb steht unter der Leitung des Gemeindeförsters und beschäftigt 4 bis 5 Personen. Die Waldbewirtschaftung geschieht durch plenterartige Waldpflegeeingriffe. Ein besonderes Kennzeichen ist die Erschliessung und Holzernte mit Seilkran.
Die besonderen Leistungen des Forstbetriebes sind die erfolgreichen Bestrebungen, die unter sehr schwierigen Geländeverhältnissen stockenden und durch Wege und Strassen nicht erschliessbaren Wälder mit systematisch eingesetzten Langstreckenseilkranen zu bewirtschaften und regelmässig zu pflegen.
Mit dieser der Natur angepassten Art der Bewirtschaftung konnten stabile plenterartige (stark strukturierte) Gebirgswälder aufgebaut werden, welche reichliche Naturverjüngung aufweisen, Schutzwirkungen vor Naturgefahren ausüben und von grosser landschaftsprägender Funktion sind.
Realisiertes Projekt
Forstliches Betriebsgebäude
Der Binding Waldpreis war Auslöser für den Bau des dringend benötigten Betriebsgebäudes. Das Preisgeld floss vollumfänglich in diese für die Berggemeinde sehr bedeutende und nachhaltige Investition.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1991 erschien die Broschüre:
Ardez – Wald und Kulturlandschaft, Ardez – God e cuntrada culturala, 119 Seiten, illustriert, in deutscher und romanischer Sprache.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Gemeinde Romoos (LU) – 1990
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1990 wurde der Gemeinde Romoos im Kanton Luzern verliehen, in Anerkennung der erfolgreichen Bestrebungen von Gemeinde und privaten Waldbesitzern, für ihre Wälder und Bergliegenschaften ein Erschliessungkonzept zu entwickeln, welches die Interessen der lokalen Bevölkerung optimal mit den Gesichtspunkten des Natur- und Landschaftsschutzes kombiniert.
Ausserdem hat Romoos sich jahrzehntelang bemüht, auch unter schwersten Geländebedingungen die Wälder durch systematische Anwendung der Plenterprinzipien (starke Strukturierung des Waldes) zu pflegen und zu bewirtschaften. Anerkannt wurde zudem die Erhaltung des kulturellen Erbes durch die Förderung der traditionellen Holzkohleproduktion, die unter den gegebenen Geländeverhältnissen eine angepasste Nutzung darstellt und zusätzliche Arbeitsplätze schafft.
Realisierte Projekte
Natur- und Landschaftsschutzkonzept
Die bereits geleisteten Anstrengungen für den Natur- und Landschaftsschutz wurden durch die Kartierung, Ausscheidung und Pflege schützenswerter Biotope und Landschaftsteile intensiviert. Die flächendeckende pflanzensoziologische Waldkartierung ist eine wertvolle Arbeitshilfe für die Förster vor Ort; sie ermöglicht die Förderung naturnaher Lebensräume sowie den Schutz wertvoller Biotope und Naturdenkmäler. Ausserdem wurde eine Übersicht über die gesamte Fauna und ihre Lebensansprüche im Gebiet erstellt; speziell zu erwähnen sind die entomologische Aufnahme und die Studie über das Auerwild.
Wanderwegkonzept mit der nötigen Infrastruktur
Zur Förderung eines naturverbundenen Wandertourismus wurden Wanderwege saniert und/oder neu angelegt (inkl. Bau von Brücken aus einheimischem Holz). Erwähnenswert ist insbesondere der Köhlerweg, der als thematischer Wanderweg auf die traditionell mit der Holzwirtschaft verbundenen alten Handwerke hinweist. Weiter wurde der Wandertourismus durch informative, geschickte Besucherlenkung in Form von ansprechend gestalteten Informationstafeln und Prospekten verbessert.
Förderung der traditionellen Bewirtschaftung: Holzköhlerei
Die Errichtung einer Entstaubungsanlage zum Absacken der Holzkohle stellt eine starke Erleichterung der schweren Köhlerarbeit und eine Verminderung der gesundheitlichen Belastungen dar. Die Holzkohleproduktion ist inzwischen gestiegen, auch junge Landwirte widmen sich wieder der Köhlerei.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1990 erschien die Broschüre:
Die Entwicklung und Erhaltung der Kulturlandschaft und Wälder der Gemeinde Romoos, 95 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumé en Français, con riassunto in italiano.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Regionalverband der Gemeinden des Val de Travers (NE) – 1989
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1989 wurde den waldbesitzenden Gemeinden der Region Val-de-Travers im Kanton Neuenburg zugesprochen, in Anerkennung der jahrzehntelangen Bemühungen, ihre Wälder durch systematische Anwendung der Prinzipien der Plenterung (starke Strukturierung des Waldes) zu pflegen und zu bewirtschaften.
Durch ihren vielstufigen Aufbau, die natürliche Verjüngung der standortgerechten Baumarten und das Nebeneinander von Bäumen aller Altersklassen auf kleiner Fläche produzieren diese Wälder hochwertiges Nutzholz; gleichzeitig vermögen sie auch Schutzfunktionen zu erfüllen und prägen ausserdem das Landschaftsbild der gesamten Region.
Realisierte Projekte
Unterstützung des Plenterprinzips und Sensibilisierung der Bevölkerung: Einrichtung von zwei didaktischen Waldwegen durch den Plenterwald
Durch die einzigartigen Plenterwald-Lehrpfade wurde erstmals das Plenterprinzip (starke Strukturierung des Waldes) an die Öffentlichkeit vermittelt. Die speziell für die Lehrpfade hergestellte Broschüre ist in französischer und deutscher Sprache erhältlich.
Wild und Jagd: Erhebung des Nachwuchses, des Latten- und Stangenholzes sowie der durch das Wild verursachten Schäden
Mit dem Preisgeld konnte als Pilotprojekt eine neue Inventurmethode für die Erhebung von Wildschäden angewandt werden. Diese Methode kam anschliessend im ganzen Kanton zum Einsatz.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1989 erschien die Broschüre:
L’évolution des forêts au Val-de-Travers, De l’exploitation abusive à la sylviculture naturelle, 72 Seiten, illustriert, en langue française, avec résumé en italien.
Die Entwicklung der Wälder im Val-de-Travers, Von der Waldausbeutung zur pfleglichen naturgemässen Waldbewirtschaftung, 68 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Bürgergemeinde Giswil (OW) – 1988
Der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege 1988 wurde der Gemeinde Giswil im Kanton Obwalden verliehen. Damit wurden die jahrzehntelangen und beispielhaften Anstrengungen der Gemeinde Giswil anerkannt, ihre Wälder und Alpgebiete veranwortungsbewusst und unter Berücksichtigung der Belange des Landschafts- und Naturschutzes zu bewirtschaften und zu pflegen.
Giswil tat sich in sehr vielen Bereichen als Pioniergemeinde hervor; z.B. erfolgte in Giswil die erste pflanzensoziologische Kartierung im Kt. Obwalden, aber auch die erste Luchsaussetzung in der Schweiz 1971. Zu erwähnen sind ebenfalls die integrale Alpverbesserung durch Wald-Weide Trennungen, angepasste Düngung und Nutzung der Weideflächen, Alperschliessung, Verbesserung der Wasserversorgung, Neubau landschaftlich angepasster Alpgebäude und Verbesserung der touristischen Infrastruktur.
Die Wälder wurden naturnah genutzt bei gleichzeitiger Verbesserung der Produktionskraft und der Schutzfunktion (Wildbachverbauungen und Rutschungssanierungen); sämtliche forstlichen Massnahmen erfolgten unter strikter Berücksichtigung von Natur- und Landschaftsschutz.
Realisierte Projekte
Hangsanierung Hirzenbadwald
Mit dem Preisgeld konnten die dringenden Hangsanierungsarbeiten im Hirzenbadwald begonnen werden. Dort drohten Hangbewegungen die darunterliegenden Bachverbauungen zu gefährden. Durch zahlreiche Massnahmen sollten diese Erdmassenbewegungen zum Stillstand gebracht werden. Auf Grund der vom Sturm «Vivian» im Jahr 1990 angerichteten Schäden mussten die Arbeiten jedoch abgebrochen werden; statt dessen wurde der Restbetrag des Binding Waldpreises für Verbauungsarbeiten im schwer geschädigten Chappelenwald eingesetzt. Dort wurden Pionierleistungen in der Verbauungsmethodik erbracht (Quereisen).
Landschaftsgestaltende Massnahmen im besiedelten Bereich
Zur Erhaltung und Pflege der speziellen Kulturlandschaft um Giswil wurden die landschaftsprägenden Einzelbäume (hochstämmige Obstbäume, Nussbäume) durch Massnahmen wie Gratisabgabe von Jungbäumen und Ersatzpflanzungen gefördert. Ausserdem wurden extensive Wiesen- und Riedflächen sowie Ufergehölz und Hecken gepflegt. Andere Massnahmen betrafen die naturgerechte Bewirtschaftung von Alpgebieten.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1988 erschien die Broschüre:
Naturnah genutzte Landschaftsbereiche im Berggebiet am Beispiel der Gemeinde Giswil, 111 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumé en Français.
Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.
Azienda Forestale Regionale Malcantone (TI) – 1987
Der Binding Waldpreis 1987 wurde an die Azienda Forestale Regionale del Malcantone AFOR vergeben. Die AFOR umfasst alle Wälder der Gemeinden des Malcantone. 30% bis 50% sind Privatwald. Der Forstbetrieb hat ein modernes Modell eines regionalen Forstbetriebes entwickelt, welches die bisherige Forstorganisation in zukunftsweisender Form bereicherte und später für viele andere Betriebe zum Vorbild wurde.
Eine besondere Leistung bestand in der geduldigen und langjährigen Aufbauarbeit der politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen, um die Laubwälder im Malcantone zu erhalten und in zeitgemässer Form zu pflegen. Die AFOR hat sehr innovativ gehandelt und einen regionalen Markt für Holzschnitzel und Kastanienpfähle errichtet.
Realisierte Projekte
Wiederherstellung der Waldungen des Monte Mondini
Dieses Wiederherstellungsprojekt diente der Verjüngung des Waldes, der Jungwaldpflege sowie der Förderung der traditionellen Bewirtschaftung im Gebiet des Monte Mondini. Das Projektgebiet umfasst eine Fläche von 53 ha.
Kauf einer benachbarten Selve
Im angrenzenden Gebiet wurde eine ehemalige Selve (altes Nutzungsrecht an Ertrag von Wald) erworben und wiederhergestellt. Die Selve wurde in der traditionellen Form bewirtschaftet, was zu zahlreichen Folgeaktivitäten und zu einem überregionalen Nachahmungseffekt führte.
Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1987 erschien die Broschüre:
L’azienda forestale regionale del Malcantone, Iniziativa pilota per la gestione del bosco ticinese, 33 Seiten, illustriert, in italienischer Sprache (vergriffen).
L’azienda forestale regionale del Malcantone, Pilotprojekt für die Bewirtschaftung der Tessiner Wälder, 33 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache (vergriffen).