Gemeinde Plasselb (FR) – 1998 - Sophie und Karl Binding Stiftung - Umwelt – Soziales – Kultur: Headerbild

Gemeinde Plasselb (FR) – 1998

Der Binding Waldpreis 1998 wurde der Gemeinde Plasselb überreicht. Der Wald von Plasselb, rund 250 Hektaren gross, liegt an einem nordwestexponierten Hang am Nordrand der Voralpen. Geologisch handelt es sich vorwiegend um Flyschformationen. Diese bilden zwar fruchtbare Waldböden, sie sind jedoch durch Vernässung, Rutschungen und Bacherosion besonders gefährdet. 

Ausgezeichnet wurde die Gemeinde Plasselb für ihre langjährigen Anstrengungen, den Wald zielbewusst zu pflegen und vor Naturgewalten zu schützen. Die Gemeinde hat dabei schon früh erkannt, dass eine ausreichende Erschliessung eine wichtige Voraussetzung für eine schonende Waldpflege und Holznutzung ist. Sie hat daher, teilweise mit der angrenzenden Gemeinde Oberschrot, ein geschickt geplantes Erschliessungsnetz angelegt.

Realisierte Projekte

Naturschutz
In drei Teilgebieten in der näheren Umgebung der Aergera sollen verschiedene Massnahmen zu Gunsten des Naturschutzes ausgeführt werden. Die Aergera ist einer der letzten natürlichen Wasserläufe der Schweiz (Auenwald). 

Plenterprinzip
Das waldbauliche Ziel für einen grossen Teil der Waldungen sind plenterartige Bestände. Um Erfahrungen für eine wirkungsvolle Waldpflege zu sammeln, sollen drei Zeigerflächen eingerichtet werden. 

Wiederherstellung Waldstrasse
Das teilweise mit der Gemeinde Oberschrot angelegte Erschliessungsnetz aus den 70er Jahren weist an einigen Stellen talseitige Absenkungen auf. Um noch grössere Schäden zu verhindern und die Waldpflege zu gewährleisten, sollen diese Absenkungen mittels Holzkästen stabilisiert werden. 

Verjüngung der Waldungen im Rosenboden
Die Verjüngung der Waldungen im Rosenboden stellt ein grosses Problem dar. Mit Pflanzungen und entsprechenden Schutzmassnahmen soll die Waldverjüngung eingeleitet werden. 

Holzschlag für die Mehrzweckhalle
Die geplante Mehrzweckhalle von Plasselb weist eine spezielle Dachkonstruktion (Tonnendach) und eine Holzschnitzelfeuerung auf. Mit einem Holzschlag – als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Bevölkerung und der Gemeinde – soll das Vorhaben unterstützt werden.

Fortbildung des Forstpersonals
Um die geplanten Projekte erfolgreich zu realisieren, braucht es motivierte Mitarbeiter. Daher soll das Forstpersonal zusätzlich ausgebildet werden (Besuch von Kursen). 

Muttergottesstatue
Zum Schutz vor Rutschungen wurde im Wald von Plasselb eine Muttergottesstatue aufgestellt. Die alte Gipsstatue soll restauriert und gleichzeitig eine neue Holzstatue durch einen einheimischen Handwerker geschnitzt werden. 

Aus Anlass der Verleihung des Binding Preises für vorbildliche Waldpflege 1998 erschien die Broschüre:
Der Wald in Plasselb im Wandel der Zeit, 93 Seiten, illustriert, in deutscher Sprache, avec résumés en Français. 

Interessierte können die Broschüre bei der Stiftung bestellen.